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<title>FSFE: Bozen, bitte verschwende Dein Geld nicht</title>
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<h1>Bozen, bitte verschwende Dein Geld nicht</h1>
<h2>FSFE unterstützt den offenen Brief der LUGBZ an die Provinz Bozen</h2>
<p>Sehr geehrter Herr Minister Bizzo,</p>
<p newsteaser="yes">am 25. Mai 2010 entschied die Landesverwaltung von Bozen,
in den nächsten drei Jahren 2,2 Millionen Euro für die Erneuerung von
Software-Lizenzen von Microsoft Irland und den Erwerb zusätzlicher Lizenzen
aufzuwenden. Diese Entscheidung wurde ohne öffentliche Ausschreibung
getroffen. Damit wurde anderen Anbietern keine Möglichkeit gegeben, eigene
Angebote zu erstellen.</p>
<p>Wir bitte Sie, diese Entscheidung nochmals zu überdenken, da sie Ihre
IT-Strategie weit über die drei Jahre hinaus beeinflussen wird, die die
Lizenzen gültig sind.</p>
<p>Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, <a
href="http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=SPEECH/10/300&amp;format=HTML&amp;aged=0&amp;language=EN&amp;guiLanguage=en">Neelie
Kroes Neelie Kroes, sagte zu diesem Thema am 13. Juni 2010 in Brüssel
folgendes</a>:</p>
<blockquote><p>"Viele Behörden haben sich unbeabsichtigt über Jahrzehnte hinweg
in eine Abhängigkeit von proprietärer Software begeben. Ab einem
gewissen Punkt bringt die ursprüngliche Entscheidung so viele
Konsequenzen mit sich, dass alternative Möglichkeiten
systematisch ausgeschlossen werden, unabhängig davon, welche
Vorteile sie mit sich bringen würden. Das ist eine Verschwendung
öffentlicher Gelder, die sich die wenigsten Verwaltungen noch
leisten können."</p></blockquote>
<p>Mit Ihrer Entscheidung, Microsoft Sharepoint und Microsoft Office
Communication Server-Software zu erwerben, ohne Alternativen in
Form Freier Software in Erwägung zu ziehen, erhöhen Sie die
Abhängigkeit ihrer Organisation von Microsoft. Indem Sie mit ihrer
IT-Abteilung weiter diese Einbahnstraße beschreiten, gefährden Sie
neben den Daten Ihrer eigenen Organisation auch die der Bürger der
Provinz Bozen. </p>
<p>Des Weiteren riskieren Sie eine Klage wegen eines unrechtmäßigen
Beschaffungsprozesses. Das <a
href="http://www.eweekeurope.co.uk/news/news-solutions-applications/red-hat-sues-switzerland-over-microsoft-monopoly-963">
langwierige Verfahren gegen die Schweizer Bundesverwaltung</a>, das sich bis
heute hinzieht, ist ein gutes Beispiel für mögliche rechtliche Konsequenzen,
die sich daraus ergeben können.</p>
<p>Die Entscheidungen, die Sie heute treffen, haben großen Einfluss
auf die kommenden Jahre. Im Laufe der Jahre wird es immer teurer
werden, die Abhängigkeit von einem bestimmten Anbieter zu
durchbrechen. Sie riskieren dabei, dass immer mehr Ihrer
wertvollen Dateien sich in digitalen Sondermüll verwandeln.</p>
<p>Anstatt gutes Geld schlecht zu investieren, bitten wir Sie darum,
von Ihrem Vertrag mit Microsoft zurückzutreten und eine
Ausschreibung durchzuführen, die allen Anbietern offen steht. Wir
möchten Ihnen nahelegen, bei einer zukünftigen Lösung für ihre
Organisation auch die strategische Freiheit, die Freie Software,
Offene Standards und offene Dateiformate bieten, einzubeziehen,
statt ihre Abhängigkeit von einem bestimmten Anbieter noch zu
verstärken.</p>
<p>Des Weiteren laden wir Sie ein zu bedenken, welche Möglichkeiten
eine solche Vorgehensweise für lokale Anbieter in der Provinz
Bozen bieten könnte. Ihre Provinz hat sich in den vergangenen
Jahren erfolgreich als ein Zentrum Freier Software profiliert.</p>
<p>Im Interesse der Bürger von Bozen bitten wir Sie, die
<a href="http://www.lugbz.org/news-categories/general-news/OffenerBrief/view?set_language=de">Angebote zu einem Gespräch wahrzunehmen, die Ihnen von Experten
für Freie Software der GNU/Linux User Group Bolzano (LUGBZ)</a> und
nun auch von der Free Software Foundation Europe gemacht werden.
Wir beraten Sie gerne zu strategischen Möglichkeiten bei der
Softwarebeschaffung und erläutern Ihnen die Vorteile, die Freie
Software und Offene Standards bieten können.</p>
<p>Mit freundlichen Grüßen<br />
Karsten Gerloff <br />
Präsident, <br />
Free Software Foundation Europe <br />
http://fsfe.org</p>
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<translator>Martin Gollowitzer</translator>
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