fsfe-website/news/2010/news-20101216-01.de.xhtml

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4.0 KiB
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<html newsdate="2010-12-16">
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<title>FSFE begrüßt Revision des European Interoperability Framework</title>
</head>
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<h1>FSFE begrüßt Revision des European Interoperability Framework</h1>
<p newsteaser="yes">Die Europäische Kommission hat heute ihre
lang erwartete Revision
des <a href="http://ec.europa.eu/isa/strategy/index_en.htm">European
Interoperability Framework</a> (Rahmenwerk für Interoperabilität)
veröffentlicht. Dieses Dokument hat die Förderung von
Interoperabilität im öffentlichen Sektor in Europa zum Ziel. Das
Dokument ist das Ergebnis eines ausgedehnten und hart umkämpften
Verfahrens. Die Free Software Foundation Europe hatte das Verfahren
begleitet und gegenüber der Europäischen Kommission zu
<a href="/news/2009/news-20091127-01.html">verschiedenen</a>
<a href="http://www.fsfe.org/activities/os/bsa-letter-analysis.html">Zeiten</a>
Stellungnahmen abgegeben.</p>
<p>„Während der Entwicklung des EIF hatten wir Grund zur Sorge, dass
Freie Software faktisch aus dem öffentlichen Sektor in Europa
ausgeschlossen werden würde. Die FSFE hat hart daran gearbeitet, das zu
verhindern, und wir waren erfolgreich,“ sagt Karsten Gerloff, Präsident der
FSFE. „Mit diesem Dokument zeigt die Kommission, dass sie willens ist,
eine Führungsrolle einzunehmen. Wir werden die Europäische Kommission bei
dieser Bemühung unterstützen und begleiten.“</p>
<p>Wir freuen uns, dass die Anstrengung, die die FSFE beim Verfahren um
die Revision des EIF geleistet hat, zu Ergebnissen geführt hat. Aus Sicht
der Freien Software wurde das Dokument merklich gegenüber
<a href="/activities/os/eifv2.html">früheren Versionen</a> verbessert:</p>
<ul>
<li>Das Dokument sagt explizit, dass
<a href="/activities/os/def.html">Offene Standards</a> (genannt „offene
Spezifikationen“) in Freier Software implementierbar sein müssen.</li>
<li>Das Dokument sagt, dass öffentliche Verwaltungen Offene Standards
bevorzugen sollen.</li>
<li>Das Dokument fordert öffentliche Verwaltungen auf, Lösungen
wiederzuverwenden und gemeinsam zu nutzen. Freie Software ist bei weitem die
geeignetste Methode, um das zu erreichen.</li>
</ul>
<p>In einigen Punkten könnte das Dokument verbessert werden. Es gibt einen
beträchtlichen Spielraum für öffentliche Einrichtungen, Änderungen an
ineffizienten IT-Systemen und Praktiken zu vermeiden.<br/>
Die Definition einer „offenen Spezifikation“ im Dokument verlangt, dass
derartige Standards in Freier Software implementierbar sein müssen, aber sie
lässt zu, dass in diese Standards aufgenommene Patente unter sogenannten
FRAND-Bedingungen lizenziert werden. Solche FRAND-Bedingungen machen es
normalerweise <a href="/activities/os/bsa-letter-analysis.html#3 ">unmöglich,
einen Standard in Freier Software zu implementieren</a>. Die FSFE wird der
Europäischen Kommission bei der Auflösung dieses offensichtlichen
Widerspruchs zur Seite stehen.</p>
<p>„Obwohl die FSFE sich eine stärkere Unterstützung für Offene Standards und
Freie Software gewünscht hätte, gratulieren wir der Europäischen Kommission
dazu, dass sie im Umfeld einer hitzigen Debatte ein nützliches Dokument
erstellt hat,“ so Gerloff.</p>
<p>Dieses Dokument steht in Verbindung mit dem Aktionsplan der Kommission
zum E-Government, der gestern angekündigt wurde und Offene Standards für
die europäischen Mitgliedstaaten zu einer politischen Priorität macht und
dabei klare Schritte und Fristen vorschreibt. Ein wichtiger Schritt ist, dass
die nationalen Regierungen bis 2013 ihre nationalen Rahmenwerke zur
Interoperabilität an den EIF anpassen müssen.</p>
<p>Die FSFE hat die Änderungen zwischen den
<a href="/activities/os/eifv2.html">verschiedenen Versionen</a> des
Dokuments visuell aufbereitet. Diese Darstellung war vielen Beteiligten
bei ihrer Arbeit am EIFv2 von Nutzen. Die Tabelle wird gegenwärtig
aktualisiert, um die endgültige Fassung des Dokuments darzustellen.</p>
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<tag>front-page</tag>
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<translator>Markus Enzenberger</translator>
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