fsfe-website/projects/fla/fla.de.xhtml

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<title>FSF Europe - Treuhänderische Lizenzvereinbarung</title>
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<center>
<h1>Treuhänderische Lizenzvereinbarung</h1>
<h2>(Fiduciary Licence Agreement - FLA)</h2>
</center>
<h3>Version 1.0</h3>
<ul>
Deutsch: <a href="FLA-1.0.de.pdf">PDF(94k)</a><br />
Englisch: <a href="FLA-1.0.en.pdf">PDF(96k)</a><br />
</ul>
<h2>Was ist das FLA?</h2>
<p>Die Treuhänderische Lizenzvereinbarung (FLA) strebt an, das
juristische Fundament Freier Software zu stärken, indem sie es Autoren
Freier Software erlaubt, die FSF Europe zu Ihrem Treuhänder in
juristischen Fragen zu machen.</p>
<p>Vom Prinzip ist dies sehr ähnlich den "Copyright Assignments" (CAs)
der FSF Nord Amerika, die diese bereits lange Zeit für das <a
href="http://www.gnu.org">GNU-Projekt</a> verwendet, um den
juristischen Boden zu sichern, auf dem unser Betriebssystem steht.</p>
<p>Wie manche Leser wissen mögen, ist die kontinentaleuropäische
"Droit d'Auteur" (Urheberrechts) Tradition in einigen Teilen
grundlegend von der angloamerikanischen "Copyright" Tradition
verschieden.</p>
<p>Unter besonderer Beachtung dieser Unterschiede bietet die
Treuhänderische Lizenzvereinbarung (FLA) einen europäischen Ansatz zur
Lösung derselben Probleme, die auch vom bereits erwähnten Copyright
Assignment adressiert werden.</p>
<h3>Effekt</h3>
<p>Die Auswirkungen der Treuhänderischen Lizenzvereinbarung können
wiefolgt verkürzt zusammengefasst werden:
<ul>
<li>Übertragung von Copyright/Exklusiven Nutzungsrechten an die FSF
Europe.</li>
<li>Rückübertragung von unbegrenzten einfachen Nutzungsrechten an die
übertragende Partei.</li>
<li>Sicherheitsklausel: Sollte die FSF Europe jemals die übertragenen
Rechte für proprietäre Software verwenden, wird die Vereinbarung
automatisch ungültig.</li>
</ul>
</p>
<h3>Autoren</h3>
<p>Die Treuhänderische Lizenzvereinbarung (FLA) wurde in Kooperation
zwischen RA Dr. Till Jaeger, Dr. Axel Metzger, Carsten Schulz (<a
href="http://www.ifross.de">ifross</a>) und Georg Greve (<a
href="http://fsfeurope.org">FSF Europe</a>) in Absprache mit anderen,
an der juristischen Sicherheit Freier Software interessierten Personen
geschrieben. Am Prozess zu irgendeiner Zeit beteiligt waren Prof. Eben
Moglen, RA Thorsten Feldmann, LL.M., Werner Koch, Alessandro Rubini,
Reinhard Müller und andere.</p>
<h3>Nutzung</h3>
<p>Die Treuhänderische Lizenzvereinbarung (FLA) ist Copyright 2002,
2003 Free Software Foundation Europe. Ähnlich der <a
href="http://www.gnu.org/licenses/gpl.html">GNU General Public
License</a> (GPL) ist es jedermann gestattet, die Lizenzvereinbarung
zu vervielfältigen und unveränderte Kopien zu verbreiten, die Änderung
ist jedoch nicht erlaubt.</p>
<p>Falls Sie erwägen, die FSF Europe durch Ausfüllen der
Treuhänderischen Lizenzvereinbarung (FLA) zu Ihrem Treuhänder zu
machen, so wenden Sie sich bitte mit Informationen über das
betreffende Projekt (wenn möglich in Englisch) an <code><a
href="mailto:fla@fsfeurope.org">fla@fsfeurope.org</a></code>.</p>
<p>Für die juristische Sicherheit Freier Software im Allgemeinen
hoffen wir, diesen Service möglichst vielen Projekten anbieten zu
können, doch unsere Resourcen sind limitiert durch die Unterstützung,
die wir in Form von <a href="/help/help.html">freiwilliger Arbeit</a>
oder <a href="/help/donate.html">Spenden</a> erfahren, daher müssen
wir dies auf Fallbasis entscheiden.</p>
<p>Falls Sie als andere Organisation Freier Software erwägen, die
Treuhänderische Lizenzvereinbarung (FLA) zur Verbesserung des
juristischen Status eigener Projekte einzusetzen, so wenden Sie sich
bitte ebenfalls (wenn möglich in Englisch) an <code><a
href="mailto:fla@fsfeurope.org">fla@fsfeurope.org</a></code>.</p>
<p>Grundsätzlich stimmen wir einer solchen Verwendung gerne zu, doch
würden wir gerne darüber informiert werden, was Sie vorhaben und
außerdem bitten wir darum, eine Notiz über den Ursprung des Dokuments
hinzuzufügen.</p>
<h3>Feedback</h3>
<p>Generelles Feedback, Kommentare und auch Fragen über die
Treuhänderische Lizenzvereinbarung (FLA) können (nach Möglichkeit in
Englisch) an <code><a
href="mailto:fla@fsfeurope.org">fla@fsfeurope.org</a></code>
gerichtet werden.</p>
<h2>Hintergrund</h2>
<p>Mit wachsender Popularität sieht sich Freie Software auch zunehmend
mit juristischen Fragen konfrontiert. Im Gegensatz zu proprietären
Projekten, die üblicherweise einem einzigen Unternehmen gehören und
nach wenigen Jahren weggeworfen werden, hat Freie Software oft viele
Autoren und ist über sehr lange Zeit im Einsatz. Einige der heute weit
verbreiteten Programme sind 10-20 Jahre alt oder sogar noch älter.</p>
<p>Sicherzustellen, daß diese Programme auch weiterhin juristisch
einwandfrei eingesetzt und geschützt werden können, selbst nachdem
deren Autoren möglicherweise nicht mehr aufzutreiben sind, oder diesen
Planeten bereits verlassen haben, ist eine der Aufgaben, vor denen die
Freie Software Gemeinschaft steht.</p>
<p>In letzter Zeit haben wir außerdem einen Anstieg an Fällen erlebt,
in denen Freie Software Autoren ausschließlich auf rechtlicher Basis
angegriffen wurden, um den Namen eines Pakets zu ändern oder die
Verbreitung zu stoppen. Wir müssen als Gemeinschaft Wege finden,
unsere Aktiven dagegen zu schützen.</p>
<p>Darüberhinaus gibt es mehr und mehr Unternehmen, die Freie Software
Projekte betreiben und die freiwillige Entwickler darum bitten, ihnen
Ihre Rechte zu übertragen, damit sie in der Lage sind, proprietäre
Versionen dieser Freien Software anzubieten.</p>
<p>Da Management, Unternehmenspolitik und Märkte oft drastische und
schnellebige Veränderungen erfahren, kann kein Unternehmen
garantieren, eine bestimmte Politik für 20 oder mehr Jahre zu
verfolgen. Darüberhinaus ist kaum ein Unternehmen vor Bankrott oder
Übernahme gefeit.</p>
<p>Auch aus diesen Gründen trauen Unternehmen einander häufig nicht
dahingehend, für längere Zeit das "Richtige" zu tun.</p>
<p>Die Treuhänderische Lizenzvereinbarung kann bei allen diesen Fragen
helfen, indem sie es der FSF Europe ermöglicht,
<ul>
<li>Software unter einer neuen Lizenz zu relizenzieren, sollten
technische oder juristische Gegebenheiten dies erforderlich
machen.</li>
<li>Software gegen Mißbrauch zu verteidigen, auch vor Gericht, sollte
dies notwendig werden.</li>
<li>die Autoren Freier Software zu schützen, indem sie Ihr Risiko
übernimmt, mit juristischen Mitteln angegriffen zu werden.</li>
<li>ein stabilisierender und ausgleichender Faktor bei kommerzieller
oder gemischt kommerzieller/freiwilliger Entwicklung Freier Software
zu sein.</li>
</ul>
</p>
<p>Speziell der vierte Punkt gewinnt zunehmend an Bedeutung im
Bezug auf durch öffentliche Einrichtungen geförderte Freie Software in
Europa.</p>
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