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<title>FSFE an Anwender: Nehmen Sie ihre Wahlfreiheit wahr!</title>
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<h1>FSFE an Anwender: Nehmen Sie ihre Wahlfreiheit wahr!</h1>
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<h2>Die FSFE begrüßt größeren Wettbewerb im Europäischen Browser-Markt</h2>
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Die FSFE begrüßt den größeren Wettbewerbs auf dem Webbrowser-Markt: Seit
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heute muss Microsoft Windows-Nutzern in Europa die Möglichkeit anbieten,
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zwischen verschiedenen Browsern zu wählen. Damit setzt das Unternehmen
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ein Abkommen mit der Europäischen Kommission im Dezember 2009 in die
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Praxis um. Die Free Software Foundation Europe war aktiver Teilnehmer in
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der Untersuchung der Kommission.
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"Zum ersten Mal wurde Microsoft dazu gezwungen, jedem Nutzer eine Wahl zwischen
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verschiedenen Webbrowsern anzubieten," sagt der FSFE-Präsident Karsten Gerloff. "Das
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ist ein Stoppschild für die Strategie des Unternehmens, seine Quasi-Monopolstellung
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bei Desktop-Betriebssystemen auf andere Märkte auszuweiten."
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Die FSFE kämpft für Wahlfreiheit und Offene Standards. Microsofts eigener
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Browser, der Internet Explorer, stellt Webstandards nicht korrekt dar. Die
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Quasi-Monopolstellung des Unternehmens im Desktop-Bereich führte dazu,
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dass Webdesigner oft nur Microsoft-Nutzer berücksichtigten und Nutzer
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konkurrierender Browser mit defekten Seiten kämpfen mussten.
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"Microsoft hat seine dominierende Position im Browsermarkt dadurch erhalten, dass
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es seine Vereinbarung mit der US-Wettbewerbsbehörde verletzt hat. Das Problem,
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das wir hier versuchen zu lösen, würde nicht existieren, wenn sich Microsoft an die
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Gesetze halten würde", erklärt der Rechtsberater der FSFE, Carlo Piana. "Es ist kein
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Zufall, dass wir in letzter Zeit einen größeren Wettbewerb im Browserbereich beobachten können,
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nachdem jahrelang keine Innovation stattfand und Mircosoft jegliche Investition vermissen ließ".
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Jetzt liegt es an den Anwendern, einen Vorteil aus der angebotenen Wahlmöglichkeit zu schlagen.
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Gerloff erinnert die Europäische Kommission daran, dass sie beständig den Erfolg des
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Ballot-Screens, beobachten muss. "Microsoft ist ein verurteilter Monopolist und hat in der
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Vergangenheit unzählige Abkommen verletzt", sagt er. "Wir rufen die Europäische Kommission
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dazu auf, sehr genau zu beobachten, wie diese Maßnahmen in der Praxis umgesetzt werden."
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Der Ballot-Screen, also die Auswahlmöglichkeit zwischen verschiedenen
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Browsern, ist zur Zeit auf Europa beschränkt. "Wir rufen
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Wettbewerbsbehörden auf der ganzen Welt dazu auf, sich ein Beispiel an der
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guten Arbeit der Europäischen Kommission in dieser Angelegenheit zu
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nehmen. Der Effekt auf den Wettbewerb und die Einhaltung von Standards
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wäre viel größer, wenn den Nutzern überall eine Wahl geboten würde", sagt
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der Rechtsberater der FSFE, Carlo Piana.
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Es bleibt abzuwarten, inwiefern der Ballot-Screen den Wettbewerb im Markt
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für Webbrowser fördern wird. Die FSFE zeigt sich genauso besorgt über fehlende
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Interoperabilität zwischen Microsoft-Produkten und Anbietern Freier Software
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wie über die Politik des Unternehmens, sein Betriebssystem mit Verbraucherhardware
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zu bündeln.
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<h3>Hintergrund:</h3>
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Die erste Beschwerde über Microsofts Missbrauch seiner dominierenden Position im
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Webbrowser-Markt wurde von Opera vorgetragen. Die FSFE unterstütze die Untersuchung
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als interessierte Drittpartei, indem sie Rückmeldungen gab und dabei half,
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die von der Europäisches Kommission auferlegten Bedingungen zu formulieren.
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Die Einigung zu Webbrowsern ist nur das Ergebnis der jüngsten von mehreren Untersuchungen
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der Europäische Kommission über Microsofts wettbewerbsschädigendes Verhalten. Die wohl
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berühmteste Aktion - in der die
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<a href="/activities/ms-vs-eu/ms-vs-eu.html">FSFE eine Schlüsselrolle spielte</a>
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- betraf den Betriebssystemmarkt für Arbeitsgruppen-Server. Auch als
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der Samba-Fall bekannt, endete sie mit einer richtungsweisenden Entscheidung des Europäischen
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Gerichtshofs im Jahr 2007. Microsoft wurde gezwungen, Interoperabilitätsinformationen
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zu veröffentlichen, die es Konkurrenten rechtswidrig vorenthalten hatte.
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Am gleichen Tag, an dem der Ballot-Screen angekündigt wurde, versprach Microsoft
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außerdem, Interoperabilitätsinformationen für einige seiner Produkte offen zu legen,
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darunter Windows Server, Microsoft Office, Exchange und SharePoint.
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Hier ist eine Untersuchung der Europäischen Kommission noch im Gange.
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<translator>Andreas Aubele</translator>
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