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<html newsdate="2019-10-28">
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<title>Routerfreiheit: Die Herrschaft über Ihre digitalen Geräte wiedererlangen</title>
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<h1>Routerfreiheit: Die Herrschaft über Ihre digitalen Geräte wiedererlangen</h1>
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<p newsteaser="yes">
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Das Recht, das eigene Modem und den eigenen Router zu wählen, ist eine grundlegende Vorbedingung für
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ein neutrales, sicheres und gesundes digitales Umfeld. Wenn Sie Ihren Router nicht kontrollieren können, weil er
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nicht frei ist, wird Ihre digitale Freiheit wahrscheinlich eingeschränkt sein. Seit Jahren kämpft die FSFE
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erfolgreich für Routerfreiheit in Deutschland. Jetzt hat die Debatte des Routerzwangs für Kunden von
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Internetanbietern die europäische Ebene erreicht. Die FSFE hat ein Aktionspaket für Einzelne und Organisationen
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vorbereitet, die daran interessiert sind, ihre freie Wahl zu verteidigen.
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<a href="/activities/routers/">Routerfreiheit</a> ist das Recht von Kunden eines jeden Internetanbieters (ISP), ein
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privates Modem und einen privaten Router auszuwählen anstelle eines Routers, den der Internetanbieter sie z.B. durch
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eine vertragliche Klausel zu benutzen zwingt. So ein Zwang kommt mit einer Reihe von Problemen einher, weil er im
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wesentlichen freie Wahl verhindert und den Benutzern die Kontrolle der Technologie entzieht. Tatsächlich wird unser
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gesamter Internetverkehr, Verschlüsselung, Datensicherung, Kommunikation, Einkauf, Schriftwerke, Geschäftsverkehr und
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so weiter über den Router übertragen. Falls Ihr Router nicht frei ist, ist Ihre Digitale Freiheit wahrscheinlich
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eingeschränkt.
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Im Zeitraum von 2013 bis 2016 hat die Free Software Foundation Europe (FSFE) erfolgreich an der Routerfreiheit in
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Deutschland gearbeitet. Zu dieser Zeit haben ISPs ihre Geräte Kunden durch den Vertrag vorgeschrieben. Die FSFE hat
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sich an der öffentlichen Debatte beteiligt, indem sie eine Erklärung gegenüber der Bundesnetzagentur (BNetzA)
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abgegeben hat, und mit anderen Organisationen eine Kampagne zur Verteidigung und Förderung des Rechts auf Gerätewahl
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gestartet hat. Unsere Bemühungen erreichten ihren Höhepunkt in dem <a href="/news/2016/news-20160725-01.html">Gesetzesbeschluss</a>,
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dass vom 1. August 2016 an alle ISPs in Deutschland neuen Kunden erlauben müssen, eigene Modems und Router zu
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benutzen, um sich mit dem Internet zu verbinden. 2019 hat ein Landgericht <a
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href="https://www.golem.de/news/verbraucherschutz-1-1-darf-router-wahl-nicht-einschraenken-1906-142100.html">Routerfreiheit
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bestätigt</a>, indem es entschieden hat, dass ISPs ihre Kunden nicht zwingen dürfen, den eigenen angebotenen Router
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zu verwenden. Das ist ein Zeichen, dass diese grundlegende Freiheit von deutschen Gerichten verstanden wird.
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<h3>Routerfreiheit in Europa</h3>
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Seit 2016 ist Routerfreiheit durch die Direktive 2015/2120 geschützt - die sogenannte Netzneutralitätsdirektive.
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Artikel 5 daraus bestimmt, dass die nationalen Regulierungsbehörden (NRAs) verantwortlich dafür sind, die Anwendung
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der Regelungen dieser Direktive nach den technischen Richtlinien des Gremium Europäischer Regulierungsstellen für
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elektronische Kommunikation (BEREC) sicherzustellen. Der problematische Stolperstein für die Einführung von Routerfreiheit in
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Europa sind legale und technische Aspekte run um den "Network Termination Point" (NTP) - der bestimmt, wo die
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Infrastruktur des ISP aufhört und die des Benutzers beginnt. Falls der NTP als über den Router hinausgehend
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definiert wird, könnte der Benutzer nicht das Recht haben, sein eigenes Gerät zu benutzen, weil es dem ISP gehört
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und Vertragsbestandteil ist.
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<img
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src="/picturebase/campaigns/routers/ntp-transp.png"
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alt="Darstellung des Network Termination Point"/>
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<figcaption>
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Darstellung des Network Termination Points
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</figcaption>
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</figure>
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Um dieser Freiheitsbeschränkung entgegenzuwirken und die Kontrolle des Benutzers über Technologie zu stärken, hat die
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FSFE angefangen, den Status der Routerfreiheit in mehreren Ländern zu untersuchen und hat ein <a
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href="https://wiki.fsfe.org/Activities/CompulsoryRouters/">Aktionspaket</a> für Einzelne und Organisationen
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vorbereitet, die Routerfreiheit verfechten wollen. Im Paket sind Informationen zusammengetragen, wie man das
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Bewusstsein von Leuten schärfen kann, Ideen, wie man Allianzen mit Organisationen schmieden kann, die
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(Gegen-)Argumente, die für Diskussionen verwendet werden können, und wie man Kontrolle und Aufsicht von den
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Nationalen Regulierungsbehörden (NRA) verlangen kann.
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<h3>Werden Sie aktiv</h3>
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Wir ermutigen Sie, unser <a
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href="https://wiki.fsfe.org/Activities/CompulsoryRouters/">Aktionspaket </a> anzuschauen, in dem gezeigt wird,
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wie man anfängt, eine Strategie zur Bewusstseinsschärfung in Ihrer Umgebung und bei politischen Vertretern zu
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organisieren. Mit Ihrer Hilfe können wir feststellen, welche ISPs sich an das Gesetz halten und welche nicht, was
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die schlechten Vertragsvereinbarungen sind und wie wir die Routerfreiheitslandschaft verbessern. Deshalb möchten wir
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gerne von Ihren Erfahrungen mit ISPs in Bezug auf Routerfreiheit hören. Bitte <a href="/contact/">kontaktieren</a>
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Sie uns, um uns Ihre Erfahrung mitzuteilen oder auch, falls Sie Fragen zu dieser Kampagne haben.
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</body>
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<tags>
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<tag content="Routerfreiheit">routers</tag>
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<tag content="Wettbewerb">competition</tag>
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<tag content="Politik">policy</tag>
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<tag>front-page</tag>
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</tags>
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<author id="lasota"/>
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<discussion href="https://community.fsfe.org/t/router-freedom-regaining-sovereignty-over-your-digital-equipment/356" />
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