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<title>FSFE - Die FSFE und das Kartellverfahren gegen Microsoft</title>
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<a id="moreinfo" href="/activities/ms-vs-eu/ms-vs-eu.html">Microsoft gegen freien Wettbewerb</a>
<h1>Die FSFE und das Kartellverfahren gegen Microsoft</h1>
<p class="background">
Gemeinsam mit den Entwicklern von Samba trat die FSFE in dem Verfahren
dafür ein, dass Freie-Software-Entwickler nicht an der Nutzung von
Interoperabilitäts-Informationen gehindert werden. Die Informationen
wurden als Konsequenz des Kartellverfahrens der Europäischen Kommission
gegen Microsoft veröffentlicht.
</p>
<h2>Vertretung der Entwicklerinteressen</h2>
<p>
Die FSFE hatte in diesem Verfahren zwei zentrale Rollen: Zum einen
vertraten wir die Interessen der Entwickler Freier Software. In unserer
offiziellen Rolle als Streithelfer drängten wir die Europäische Kommission,
jegliche mit Freier Software nicht zu vereinbarenden Forderung nach
Lizenzgebühren abzulehnen. Außerdem setzten wir uns für die Veröffentlichung
qualitativ hochwertiger technischer Dokumentationen und gegen die
Einschränkung Freier Software durch willkürliche Veränderung von Formaten und
Standards ein.
</p>
<h2>Unbestechlich</h2>
<p>
Zum anderen agierte die FSFE als gemeinnützige Organisation ohne finanzielle
Interessen. Zu Beginn des Verfahrens hatten viele Unternehmen Microsofts
Kartellrechtsverstöße vor Gericht bestätigt, aber nach und nach trafen diese
Unternehmen Vereinbarungen mit Microsoft und zogen sich aus dem Verfahren
zurück. Einzig die FSFE und die Software Information Industry Association
(SIIA) verfolgten das Verfahren von Anfang bis zum Ende. Unterstützung
bekamen wir während des Verfahrens durch die gute Arbeit des
European Committee for Interoperable Systems (ECIS).
</p>
<h2>Zugang zu Interoperabilitäts-Informationen</h2>
<p>
Im Kern drehte sich das Verfahren um die Forderung der Europäischen
Kommission, Microsoft solle Interoperabilitäts-Informationen veröffentlichen.
Diese sind vergleichbar mit der Rolle von Grammatik- und Wörterbüchern für
die Verständigung zwischen Menschen mit unterschiedlichen Sprachen.
Nicht-Microsoft-Software wie Samba auf GNU/Linux-Systemen ist auf diese
Informationen angewiesen, um innerhalb existierender
Microsoft-Netzwerke reibungslos kommunizieren und funktionieren
zu können.
</p>
<p>
Vor dem Verfahren waren Samba-Entwickler auf die Analyse von
Netzwerk-Protokollen angewiesen, um die benötigten Informationen
herauszufinden. Die von Microsoft zurückgehaltenen Informationen wurden nicht
aufgrund ihres Wertes geheimgehalten - erst durch diese Geheimhaltung
gewannen sie an Wert.
</p>
<h2>Ermittlungsverfahren in jeder Instanz erfolgreich</h2>
<p>
Die Ermittlungsverfahren waren in jeder Instanz erfolgreich, von der
Europäischen Kommission in Brüssel bis zum Europäischen Gerichtshof in
Luxemburg. Dies war nur dank der ausdauernden Arbeit durch Carlo Piana,
Andrew Tridgell, Jeremy Allison, Volker Landecke, Georg Greve und weiterer
Unterstützter von Samba und der FSFE möglich.
</p>
<h2>Interoperable Anwendungen nun möglich</h2>
<p>
Die nötigen Informationen wurden mittlerweile veröffentlicht und werden von
den Entwicklern von Samba und vielen anderen Projekten genutzt, um die
Netzwerkinteroperabilität für Freie Software-Anwendungen zu verbessern. Die
Gerichtsentscheidungen haben außerdem wichtige Präzedenzfälle hinsichtlich
unzulässiger Geschäftspraktiken geschaffen.
</p>
<address>
Free Software Foundation Europe<br/>
Schönhauser Allee 6/7, 10119 Berlin, Germany<br/>
E-Mail: contact@fsfe.org<br/>
Phone: +49-30-27595290<br/>
http://fsfe.org/activities/ms-vs-eu<br/>
</address>
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