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<html newsdate="2018-01-19">
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<version>1</version>
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<title>Organisationen und Juristen fordern: Das besondere elektronische Anwaltspostfach muss Freie Software werden</title>
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<h1>Organisationen und Juristen fordern: Das besondere elektronische Anwaltspostfach muss Freie Software werden</h1>
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<p>Das Vertrauen in das <a
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href="http://bea.brak.de/">besondere elektronische Anwaltspostfach</a>
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(beA) hat nach bekannt gewordenen Sicherheitslücken und erheblichen
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technischen Mängeln das Vertrauen von Juristen und Mandanten verloren.
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Die Free Software Foundation Europe (FSFE) übermittelt heute ihren <a
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href="/activities/publiccode/bea.html">Offenen Brief mit Empfehlungen
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und Forderungen</a> an die auftraggebende Bundesrechtsanwaltskammer
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(BRAK) zusammen mit drei weiteren bekannten zivilgesellschaftlichen
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Organisationen und 21 Juristen.</p>
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<p>Obwohl es der Anspruch des bisher 38 Millionen teuren Projektes ist,
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eine sichere Ende-zu-Ende-verschlüsselte Kommunikation im Rechtsverkehr
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zu bieten, wurde spätestens Ende 2017 öffentlich, dass <a
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href="https://www.golem.de/news/bea-noch-mehr-sicherheitsluecken-im-anwaltspostfach-1801-131942.html">akute
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Sicherheitsmängel</a> und <a
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href="https://www.heise.de/newsticker/meldung/Fataler-Konstruktionsfehler-im-besonderen-elektronischen-Anwaltspostfach-3944406.html">grundlegende
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Konstruktionsfehler</a> vorliegen. Auch eine bis heute geheim gehaltene
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Sicherheitsprüfung von 2015 hat offenbar nicht zu einer ausreichenden
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Verbesserung beigetragen.</p>
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<p><a href="/activities/publiccode/bea.html#zeichner">Die Unterzeichner
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der Forderungen</a>, neben der FSFE der Chaos Computer Club,
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Digitalcourage, The Document Foundation und eine Vielzahl
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deutschlandweit aktiver und bekannter Juristen, erwarten daher von der
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BRAK:</p>
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<ul>
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<li>die Veröffentlichung der bisherigen und zukünftigen Entwicklung
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der beA-Software unter einer gängigen Freie-Software-Lizenz,</li>
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<li>öffentliche Audits des gesamten Programmcodes durch unabhängige
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IT-Sicherheitsforscher,</li>
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<li>Kompatibilität der Software zu allen aktuellen Betriebssystemen
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(u.a. GNU/Linux, Windows, MacOS).</li>
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</ul>
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<p>Ohne diese Voraussetzungen kann das Vertrauen in die Software und
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somit das ganze Projekt nicht mehr gerettet werden. Mandanten erwarten
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eine vertrauliche Kommunikation und Juristen benötigen diese, um ihre
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anwaltliche Pflicht der Verschwiegenheit erfüllen zu können. Zudem
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stellen die Unterzeichner fest, dass die bisherige Geheimhaltung von
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Software und Sicherheitsüberprüfungen auch in diesem Fall der
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IT-Sicherheit mehr geschadet als genutzt hat. Stattdessen hätte von
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Anfang an auf etablierte Freie-Software-Komponenten und einen
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transparenten Prozess gesetzt werden sollen.</p>
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<p>Dass Freie Software generell für öffentliche digitale
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Dienstleistungen Standard sein muss, fordert die FSFE auch in ihrer
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Kampagne "<a href="https://publiccode.eu/de/">Public Money, Public
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Code</a>", die bereits von über 16.000 Personen und mehr als 100
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Organisationen und Institutionen, <a
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href="http://www.zdnet.com/article/windows-vs-linux-open-source-beats-microsoft-to-win-barcelonas-backing/">darunter
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der Stadt Barcelona</a>, unterzeichnet wurde.</p>
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</body>
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<tags>
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<tag key="bea">Besonderes elektronisches Anwaltspostfach</tag>
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<tag key="pmpc">Public Money? Public Code!</tag>
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<tag key="security">IT-Sicherheit</tag>
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</tags>
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|
<author id="mehl" />
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</html>
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