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Schweigen ist Geld wert - 29. November 2004
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<h1>
Schweigen ist Geld wert
</h1>
<h2>29. November 2004</h2>
<p>Von Georg Greve</p>
<p>Handelsblatt Nr. 232 vom 29.11.04 Seite 16</p>
<p>Mit Geld lässt sich vieles regeln. Wenn diese Erkenntnis noch eines
Beweises bedurft hätte die IT-Industrie liefert ihn zur Zeit.</p>
<p>HB FRANKFURT. Im März hatte die EU Microsoft wegen
Wettbewerbsmissbrauchs zu einer halben Milliarde Euro Strafe verurteilt.
Dagegen klagte der Konzern vor dem Europäischen Gerichtshof. Die
Kommission bat Branchengrößen wie Sun Microsystems, Novell und Real
Networks sowie Organisationen wie den Verband CCIA und die Free Software
Foundation Europe um Hilfe im Kampf gegen den Monopolisten. Microsoft
dagegen winkte mit Bargeld mit Erfolg. Sun lässt sich das Schweigen im
Fall Microsoft mit 1,6 Mrd. Dollar vergolden, Novell mit 536 Mill.
Dollar, die CCIA mit 20 Mill. Dollar.</p>
<p>Spontan kommt einem da das Wort „Korruption“ in den Sinn. Aber ein
korrupter Beamter fügt einer anonymen Masse Schaden zu; die Unternehmen
schaden vor allem sich selbst. Denn um ihre Wettbewerbschancen zu
verbessern, versucht die EU-Kommission, das weitere Wuchern eines Monopol
zu verhindern. Mit ihrem Rückzug erteilen die Firmen nun Microsoft einen
Persilschein für den Ausbau seiner Macht auf Fernseher, Videorekorder,
Multimedia-Handys, Autoelektronik. Hilfe von der EU können die
Unternehmen dann wohl nicht erwarten die wird sich nach ihren
Erfahrungen künftige Klagen gegen den dominanten Giganten dreimal
überlegen.</p>
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