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<title>Routerzwang - Zeitliche Übersicht - FSFE</title>
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<body id="routers" class="article" microformats="h-entry">
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<!-- Breadcumb -->
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<p id="category"><a href="/activities/routers/routers.html">Routerzwang</a></p>
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<!-- / Breadcumb -->
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<h1 class="p-name">Zeitliche Übersicht des Routerzwangs</h1>
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<div class="e-content">
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<div id="introduction">
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<p>Routerzwang ist ein heikles Thema und allein deswegen sehr komplex. Viele
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Behörden, Unternehmen und Organisationen haben bereits an den öffentlichen
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Diskussionen teilgenommen und zahlreiche Anhörungen und Stellungnahmen
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begleitet. Die FSFE listet hier die wichtigsten Ereignisse auf, die zum
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heutigen Stand geführt haben, und skizziert auch die weitere Entwicklung des
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Routerzwangs.</p>
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</div>
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<h2>Aktueller Stand und Ausblick</h2>
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<p>Das Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) hat seinen
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ursprünglichen Gesetzentwurf nochmals überarbeitet und so gestaltet,
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dass unzweitdeutig Kabel- und DSL-Internetkunden vom Routerzwang
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befreit werden sollen. Wir sehen diesen Entwurf größtenteils positiv,
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da damit endlich die Diskriminierung von Internetnutzern bei der
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Endgerätewahl ein Ende haben kann. Nur kleinere Formulieren könnten
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unserer Meinung nach deutlicher ausgestaltet sein, um mögliche
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Gesetzeslücken präventiv zu schließen.</p>
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<p>Dieser Entwurf wurde bis Anfang Juli 2015 der EU-Kommission und den
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Mitgliedsstaaten zur Kommentierung vorgelegt. Dabei wurde unseren
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Informationen zufolge nur eine formelle Unklarheit bemängelt. An der
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Behebung dieser arbeitet das BMWi nun und bringt das Gesetz in das
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Bundeskabinett, woraufhin der parlamentarische Prozess im Herbst 2015
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beginnen soll. Wir hoffen, dass Minister und Abgeordnete dem Druck der
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Gegner freier und fairer Endgerätewahl standhalten können die Rechte
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von Internetnutzern verteidigen und wiederherstellen werden.</p>
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<h2>Was bisher geschah</h2>
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<ul>
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<li><strong>25.02.2015</strong>: Das Wirtschaftsministerium veröffentlicht
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einen ersten <a
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href="http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/P-R/referentenentwurf-gesetz-zur-auswahl-und-zum-anschluss-von-telekommunikationsendgeraeten,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf">Gesetzesentwurf
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zur Abschaffung des Routerzwangs</a>. Bis auf fehlende
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Sanktionsmöglichkeiten begrüßt die FSFE diesen Entwurf.</li>
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<li><strong>29.09.2014</strong>: Nachdem das weitere Vorgehen längere Zeit
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unklar war, <a
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href="https://netzpolitik.org/2014/intransparente-transparenzverordnung-kehrt-zum-routerzwang-zurueck-wir-veroeffentlichen-den-aktuellen-entwurf/">veröffentlicht
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Netzpolitik.org im September einen internen überarbeiteten Entwurf der
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„Transparenz-Verordnung”</a>. Die FSFE <a
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href="/news/2014/news-20140929-01.html">kritisiert den Entwurf, da dieser
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die Entmündigung von Verbrauchern legitimiert</a>. Statt wie im
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Koalitionsvertrag beschlossen, Zwangsrouter zu verhindern, ermöglicht der
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Entwurf, dass Anbieter einen Austausch des Geräts verhindern dürfen.</li>
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<li><strong>28.03.2014</strong>: Zusammen mit dem CCC und anderen Projekten
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und Experten lobt die FSFE in <a
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href="/news/2014/news-20140328-01.html">einer Pressemitteilung</a> und <a
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href="/activities/routers/files/20140328_Stellungnahme-TKTransparenzV-FSFE.pdf">einer
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ausführlichen Stellungnahme</a> zwar die Grundidee, kritisiert aber
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deutlich, dass der Verbraucher weiter stark belastet wird und die
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angedachten Messverfahren sehr inkonsequent angedacht sind. Interessant
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dabei ist vor allem, dass die Formulierung der Verordnung wesentlich
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schwächer als die im Koalitionvertrag ist und die immer noch offene Frage
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der Netzabschlusspunkte gar nicht erwähnt wird.</li>
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<li><strong>24.02.2014</strong>: Nach der ersten großen Anhörung
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veröffentlicht die Bundesnetzagentur den <a
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href="/activities/routers/files/20140224_BNetzA-TKTransparenzV-Entwurf.pdf">Entwurf
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einer Transparenzverordnung</a>, die den Routerzwang abschaffen und die
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Transparenz für Kunden von Telekommunikationsunternehmen verbessern soll.
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Kommentare dazu können bis Ende März 2014 eingereicht werden.</li>
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<li><strong>16.12.2013</strong>: Nach den Bundestagswahlen Ende September
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wird der Koalitionsvertrag feierlich unterzeichnet. In diesem sprechen sich
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die Parteien CDU, CSU und SPD klar gegen den Routerzwang aus und fordern,
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dass <a href="/news/2013/news-20131211-01.de.html#1">jeder Kunde
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unaufgefordert alle erforderlichen Zugangsdaten erhalten muss</a>. Dass die
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Koalitionsparteien eine solch klare Stellung dazu beziehen, lässt sich auch
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auf das <a
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href="https://blogs.fsfe.org/mk/status-of-compulsory-routers-in-germany/">große
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Medienecho</a>
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(z.B. neben
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<a href="http://www.golem.de/news/routerzwang-fsfe-warnt-vor-grossen-nachteilen-durch-provider-geraete-1311-102562.html">Golem</a>,
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<a href="http://www.heise.de/newsticker/meldung/FSFE-und-Konsumentenbund-beziehen-Stellung-gegen-Zwangsrouter-2039691.html">Heise</a> und
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<a href="https://netzpolitik.org/2013/routerzwang-ccc-fsfe-und-konsumentenbund-veroeffentlichen-stellungsnahmen/">Netzpolitik</a> auch
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<a href="http://www.focus.de/digital/internet/nahrung-fuer-aengste-experten-gegen-router-zwang-von-internet-providern_aid_1150249.html">Focus</a>,
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<a href="http://www.fr-online.de/digital/experten-wenden-sich-gegen-routerzwang-beim-internet-zugang,27395004,24917956.html">Frankfurter Rundschau</a>,
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<a href="http://www.n-tv.de/technik/Routerzwang-nur-bei-Providern-beliebt-article11679651.html">NTV</a> und
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<a href="http://www.sueddeutsche.de/digital/aktivisten-gegen-provider-mit-aller-macht-gegen-den-routerzwang-1.1811577">Süddeutsche</a>)
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und das enorme Interesse der Bevölkerung zurückführen.</li>
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<li><strong>04.11.2013</strong>: Pünktlich zum Ende der öffentlichen
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Anhörung übersendet die FSFE wie auch zahlreiche andere Organisationen und
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Einzelpersonen ihre <a
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href="/activities/routers/files/20131104_Stellungnahme-Schnittstellen-398-FSFE.pdf">ausführliche
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Stellungnahme an die Bundesnetzagentur</a> (<a
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href="/news/2013/news-20131104-02.html">hier die Pressemitteilung</a>). Wir
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beantworten dort nahezu alle gestellten Fragen und gehen im Detail auf die
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zahlreichen Nachteile ein, die der Routerzwang schon heute mit sich bringt
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und die sich noch verschärfen werden.
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<p>Der Großteil der 309 Stellungnahmen bezieht Stellung gegen den
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Routerzwang, nur Netzbetreiber und Internetprovider sprechen sich wie zu
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erwarten dafür aus. Lesenswerte Argumentationen stammen etwa von AVM, CCC
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und sipgate. Die Bundesnetzagentur hat <a
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href="/activities/routers/files/20140414_Verzeichnis-Stellungnahmen-3982013.pdf">alle
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eingegangenen Stellungnahmen</a> gesammelt.</p></li>
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<li><strong>20.09.2013</strong>: Die Bundesnetzagentur startet eine <a
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href="/activities/routers/files/20130920_Anhörung-Schnittstellen-3982013.pdf">öffentliche
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Anhörung (398/2013)</a> zu den strittigen Netzabschlusspunkten. Dort werden
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viele teils sehr technische Fragen zu möglichen Definitionen gestellt, die
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den Routerzwang unmittelbar betreffen. Schon wenige Tage später
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veröffentlicht die FSFE <a
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href="https://blogs.fsfe.org/mk/routerzwang-fsfes-schreiben-zur-konsultation-der-bundesnetzagentur/">ein
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Vorabschreiben</a>, in dem sie bereits auf ernste Bedenken für Sicherheit,
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Verbraucherfreundlichkeit und Wettbewerb eingeht.</li>
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<li><strong>31.07.2013:</strong>: In einem <a
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href="http://www.computerundrecht.de/netzneutralitaet-zweiter-entwurf(1).pdf">zweiten
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Entwurf der Netzneutralitätsverordnung wird der Routerzwang in §3</a> (PDF)
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weiterhin thematisiert. Im Unterschied zum ersten Entwurf wird nun von
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"Endgerätenetzneutralität" gesprochen.</li>
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<li><strong>25.06.2013</strong>: Die Bundesnetzagentur veranstaltet einen
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Workshop zum Thema Routerzwang und erarbeitet vier Lösungsmodelle.</li>
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<li><strong>17.06.2013</strong>: Das BMWi legt den <a
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href="http://www.cr-online.de/Netzneutralitaetsverordnung_Entwurf_des_BMWI_17.6.2013.pdf">Entwurf
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einer Netzneutralitätsverordnung nach §41a Abs.1 TKG vor</a> (PDF). In §3
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wird der Routerzwang explizit angesprochen und abgelehnt.</li>
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<li><strong>04.06.2013</strong>: Die <a
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href="/activities/routers/files/20130604_Antwort-Bundesregierung.pdf">Bundesregierung
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antwortet auf die Kleine Anfrage</a> vom 17.05. Dort wird sehr vorsichtig
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auf die offenen Fragen reagiert und die Zuständigkeit mehr oder weniger
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direkt zurück zur Bundesnetzagentur geschoben. Das BMWi sieht sich hier
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nicht als Teil der Thematik, da die BNetzA zu diesem Zeitpunkt noch in
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Gesprächen mit Netzbetreibern und Routerherstellern sei. Ein <a
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href="https://netzpolitik.org/2013/router-zwang-bundesregierung-unternimmt-nichts-bundesnetzagentur-will-nach-prufung-nochmal-reden/">Artikel
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auf Netzpolitik</a> fasst diese Zusammenhänge gut zusammen.</li>
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<li><strong>17.05.2013</strong>: Die Fraktion DIE LINKE stellt eine <a
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href="/activities/routers/files/20130517_Kleine-Anfrage-Linke.pdf">Kleine
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Anfrage an die Bundesregierung</a> zu den Äußerungen der Bundesnetzagentur.
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Dort wird wieder die Frage aufgeworfen, ob Router nun eine Schnittstelle
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oder eine Telekommunikationsendeinrichtung sind und inwiefern der Nutzer
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Einfluss auf das Gerät haben kann.</li>
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<li><strong>22.01.2013</strong>: Unter anderem der deutsche Hersteller von
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Telekommunikationsendgeräten AVM <a
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href="http://avm.de/presse/presseinformationen/2013/avm-zu-aussagen-der-bundesnetzagentur-wegen-routerzwang-und-nichtherausgabe-von-kennwoertern/">äußert
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sich zu der Angelegenheit</a> und vergleicht die Situation mit dem
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Mobilfunkmarkt. Kein Anbieter schreibt dort seinen Kunden vor, welches
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Telefon er benutzen soll.</li>
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<li><strong>10.01.2013</strong>: Die Ursprünge des öffentlichen Themas
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Routerzwang finden sich in <a href="http://pastebin.com/F7UHra0h">einer
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Antwort der Bundesnetzagentur auf ein Schreiben eines anonymen Nutzers</a>.
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Dieser beklagt sich über die Kopplung seines DSL-Vertrags an einen
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bestimmten Router. Anlass zu dieser Beschwerde ist ein <a
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href="http://www.pcwelt.de/ratgeber/Online-Keine_Chance_dem_Router-Zwang_-6945376.html">ausführlicher
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Artikel des Fachmagazins PC-WELT</a>, in dem die gängigen Praktiken von
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DSL-Anbietern bemängelt werden. Die BNetzA hält dieses Vorgehen von
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Internetprovidern dort allerdings für rechtens, weil der betroffene
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Netzbetreiber den Router als Netzbestandteil definiert und dieser damit in
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seine Infrastruktur gehört - und somit auch nicht ausgetauscht werden soll
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und darf.
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<p>Hier schon wird der Grundkonflikt klar: Die Bundesnetzagentur kann oder
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will nicht entscheiden, wo das Netz des Internetproviders endet und ab wo
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der Nutzer volle Entscheidungsfreiheit hat. Vor allem, wenn es sich um
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Router mit Modem und weiteren Funktionen handelt (IAD, Integrated Access
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Device), bestehen viele Unklarheiten und Definitionsprobleme.</p></li>
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</ul>
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</div><!--/e-content-->
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<sidebar promo="our-work">
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<dynamic-content />
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<h2>Mehr über Routerzwang</h2>
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<li><a href="http://blog.mehl.mx/2014/why-free-choice-of-routers-is-an-unnegotiable-must/">Warum freie Routerwahl unverzichtbar ist (englisch)</a></li>
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</ul>
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<ul>
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<li><a href="http://www.heise.de/newsticker/meldung/FSFE-und-Konsumentenbund-beziehen-Stellung-gegen-Zwangsrouter-2039691.html">Article on heise.de (05.11.2013) about compulsory routers (German)</a></li>
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</ul>
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</sidebar>
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