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<html newsdate="2016-04-11">
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<title>Gemeinsame Stellungnahme zur Funkabschottungs-Richtlinie</title>
</head>
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<h1>Gemeinsame Stellungnahme zur Funkabschottungs-Richtlinie</h1>
<p>23 Organisationen, darunter die Free Software Foundation
Europe (FSFE), <a href="/activities/radiodirective/statement.html">haben sich
zusammengeschlossen</a>, um den EU-Institutionen und den EU-Mitgliedstaaten
Vorschläge zu unterbreiten, wie negative Auswirkungen auf Nutzerrechte und
Freie Software vermieden werden können, die von der EU-Richtlinie für
Funkanlagen (auch Funkrichtlinie genannt) verursacht werden.</p>
<p>Die „<a href="/activities/radiodirective/radiodirective.html">Richtlinie zur
Funkabschottung</a>“, die ab dem 13. Juni 2016 in der EU gültig sein wird,
bedroht Softwarefreiheit, Verbraucherrechte, einen fairen Wettbewerb,
Innovation, Umwelt und ehrenamtliche Initiativen ohne vergleichbare
Sicherheitsvorteile. Sie führt unverhältnismäßige „grundlegende Anforderungen“
ein, indem sie Gerätehersteller dazu zwingt, die Einhaltung von
Funkvorschriften für jede Software zu beweisen, die auf auf jedem Produkt
theoretisch lauffähig ist, welches das Funkspektrum nutzt. Im Endeffekt kann
zukünftig nur noch spezielle Software, die von den Herstellern autorisiert
wurde, auf jeglichem Gerät installiert werden, das Verbindungen über kabellose
und mobile Netzwerke oder GPS aufbaut. Darunter fallen beispielsweise Router,
Mobiltelefone, W-LAN-Karten und die Laptops, in denen sie eingebaut sind, und
nahezu alle Geräte, die eine Netzwerkfunktionalität aufweisen. </p>
<p>Diese Anforderung wird Nutzer an Hardwarehersteller ketten, und wird auch
Unternehmen benachteiligen, die auf Freie Software oder andere alternative
Software angewiesen sind, die nicht ab Werk vom Hersteller der Geräte
installiert ist. Dadurch wird sie negative Auswirkungen auf einen freien
Wettbewerb und die Gewerbefreiheit haben. Der Zwang, jede mögliche Soft- und
Hardwarekombination auf Konformität mit der Funkrichtlinie zu prüfen deren
eigentliches Ziel die Verbesserung der Sicherheit von Funkgeräten ist macht
es Nutzern und Unternehmen unmöglich, Software frei zu wählen, deren
Sicherheitsprobleme von der Allgemeinheit behoben werden können, ohne dabei von
einem Hersteller abhängig zu sein.</p>
<p>Die FSFE und die anderen Unterzeichnenden rufen die EU-Institutionen und die
EU-Mitgliedstaaten daher dazu auf, die Rechte von Nutzern und Firmen zu
schützen, Freie Software und jegliche andere alternative Software von Dritten
auf ihren Geräten zu installieren; die Abschottung von Geräten gegenüber
jeglicher anderer als der Software des Herstellers zu verhindern; und auf die
Verschiebung der Verantwortung für die Einhaltung gültiger Funkvorschriften weg
von den Nutzern hin zu den Herstellern zu verzichten, wenn diese Änderungen an
der Standardkonfiguration vornehmen. Software und Hardware sollte in dieser
Hinsicht nicht unterschiedlich behandelt werden. Die EU-Kommission wurde dazu
ermächtigt, delegierte Rechtsakte auszuüben, die diese dringend benötigten
Anpassungen umsetzen könnten. </p>
<p>Die gemeinsame Stellungnahme zur Funkabschottungs-Richtlinie ist <a href="/activities/radiodirective/statement.en.html#sig">offen für
weitere Unterschriften</a>. Egal ob eine Nutzerin, ein ehrenamtliches Projekt oder
ein Unternehmen, die Funkabschottungs-Richtlinie betrifft alle. Wir rufen
andere Organisationen und Firmen dazu auf, unsere Stellungnahme zu
unterstützen, um sicherzustellen, dass die Funkabschottung nicht
flächendeckende, unnötige und unverhältnismäßige Einschränkungen der Rechte von
Nutzern und Unternehmen einführt, wenn die Richtlinie in nationale Gesetze
gegossen wird.</p>
<p>Bitte lesen Sie auch <a
href="/activities/radiodirective/radiodirective.html">unsere detaillierte
Analyse</a>. Sie können sich gerne direkt an uns wenden, wenn Sie Fragen zu
diesem Thema haben.</p>
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<tag key="radiodirective">Funkabschottung</tag>
<tag key="policy">Politik</tag>
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<tag key="europeanparliament">Europäisches Parlament</tag>
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