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<title>Der Fall Huawei zeigt Bedeutung Freier Software für Sicherheit</title>
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<h1>
Der Fall Huawei zeigt Bedeutung Freier Software für Sicherheit
</h1>
<p>Die Diskussion über die Sicherheitsbedenken bei
Huawei offenbart ein allgemeines Vertrauensproblem bei kritischen
Infrastrukturen. Ein erster Schritt zur Lösung dieses Problems ist es,
den Code unter einer Freie- und Open-Source-Software-Lizenz zu
veröffentlichen und Maßnahmen zum unabhängig überprüfbaren Einsatz zu
ergreifen.</p>
<p>Die laufende Debatte über das Verbot von Huawei-Hardware für den
5G-Netzausbau, verursacht durch Vorwürfe der staatlichen Spionage,
greift zu kurz. Es geht nicht nur um das chinesische Unternehmen,
sondern um einen allgemeinen Mangel an Transparenz in diesem Bereich.
Wie frühere Vorfälle bewiesen haben, ist das Problem von Hintertüren in
undurchsichtiger Hard- und Software weit verbreitet, unabhängig von der
Herkunft der Hersteller.</p>
<div class="captioned" style="margin: 1.5em auto;">
<figure>
<img src="https://pics.fsfe.org/uploads/big/49b5342a0da31877a6c7bb01dc5a482d.jpg" alt="Ein digitales Gebäude verbietet die Inspektion seines Codes. Eine Metapher für Software-Blackboxen." />
</figure>
</div>
<p>Das Neuartige an diesem Fall ist jedoch, dass die Forderung nach der
Überprüfung des Geräte-Quellcodes eines Herstellers so umfassend und
intensiv diskutiert wird. Die Free Software Foundation Europe (FSFE)
begrüßt, dass die Wichtigkeit von Quellcode anerkannt wird, befürchtet
aber, dass die vorgeschlagene Lösung zu kurz greift. Die Überprüfung
des geheimes Codes durch ausgewählte Behörden und Telefongesellschaften
zuzulassen, mag unter Umständen in diesem speziellen Fall helfen, wird
aber das generelle Problem nicht lösen.</p>
<p>Um Vertrauen in kritische Infrastrukturen wie 5G zu schaffen, ist es
eine entscheidende Voraussetzung, dass der gesamte Softwarecode, der
diese Geräte steuert, unter einer Freie und Open Source Software-Lizenz
veröffentlicht wird. Freie- und Open-Source-Software garantiert die vier
Freiheiten, ein Programm zu verwenden, zu verstehen, zu verbreiten und
zu verbessern. Auf dieser Basis kann der Code von allen untersucht
werden, nicht nur hinsichtlich Hintertüren, sondern auch weiterer
Sicherheitsrisiken. Nur diese Freiheiten ermöglichen unabhängige und
kontinuierliche Sicherheitsaudits, die Vertrauen von Bürgern,
Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor in Kommunikation und
Datenaustausch schaffen.</p>
<p>Darüber hinaus ist die Überprüfung der Code-Integrität elementar, um
festzustellen, ob der vom Hersteller bereitgestellte Quellcode dem auf
dem Gerät laufenden ausführbaren Programm enspricht. Dazu ist es
entweder notwendig, dass im Falle einer Nutzung von Binärdateien
Build-Reproduzierbarkeit vorhanden ist, oder dass Anbieter in die Lage
versetzt werden, den Code selbst zu kompilieren und zu verteilen.</p>
<blockquote><p>"Wir sollten nicht nur den Fall Huawei diskutieren,
sondern die Debatte auf alle kritischen Infrastrukturen ausweiten",
sagt Max Mehl, FSFE-Programmmanager. "Nur mit Freier und Open Source
Software kann Transparenz und Nachweisbarkeit garantiert werden. Das
ist eine seit langem bekannte entscheidende Voraussetzung für
Sicherheit und Vertrauen. Wir erwarten von staatlichen Akteuren, dass
sie diese Lösung nicht nur für den Fall Huawei, sondern für alle
vergleichbaren IT-Sicherheitsfragen umgehend
realisieren."</p></blockquote>
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<tag key="security">IT-Sicherheit</tag>
<tag key="pmpc">Public Code</tag>
<tag key="huawei">Huawei</tag>
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