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<title> EU Kartellverfahren beendet: Samba erhält Interoperabilitäts-Informationen</title>
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<h1>EU Kartellverfahren beendet: Samba erhält Interoperabilitäts-Informationen</h1>
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2004 befand die Europäische Kommission Microsoft des
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Monopolmissbrauchs im IT Markt für schuldig und verlangte, dass die
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vollständigen Interoperabilitäts-Informationen den Wettbewerbern
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zugänglich gemacht werden. Microsoft hat Widerspruch gegen diese
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Entscheidung eingelegt, was vom Europäischen Gerichtshof Erster
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Instanz (EuGH) im September 2007 zurückgewiesen wurde. Der EuGH befand
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Microsoft der mutwilligen Behinderung der Interoperabilität für
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schuldig und hielt die Verpflichtung für Microsoft aufrecht, seinen
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Wettbewerbern die betreffenden Protokollinformationen zur Verfügung
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zu stellen.
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Das <a href="http://www.samba.org">Samba</a> Team entschloss sich nun, von dieser Verpflichtung gegenüber
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Microsoft auf der Grundlage der Europäischen Entscheidungen Gebrauch
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zu machen. Über die Protocol Freedom Information Foundation (PFIF)
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wurde um die Interoperabilitäts-Informationen gebeten und eine
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einmalige Zugangsgebühr in Höhe von 10.000 EUR wurde bezahlt, um Samba
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vollständigen Zugang zu diesen wichtigen Spezifikationen zu
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verschaffen.
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"Das Verfahren ist beendet und die Interoperabilität hat gewonnen. Das
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Europäische Gericht machte klar, dass Informationen zur Interoperabilität
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nicht geheimgehalten werden dürfen und die Vereinbarung zeigt, dass
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Microsoft keine Chance mehr sah, seine Behinderung der Interoperabilität
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in diesem Bereich fortzusetzen. Damit ist ein Maßstab gesetzt, an dem
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sich jeder künftig wird messen lassen müssen," fasst Georg Greve, der
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Präsident der Free Software Foundation Europe (FSFE) zusammen.
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FSFE Vizepräsident Jonas Öberg ergänzt: "Weitere Gewinner sind alle
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Anwender von Applikationen, die die Produktivität in der Gruppe
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steigern: Samba wird jetzt vollen Zugang zu allen Informationen
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erhalten, die notwendig sind, um vollständige Interoperabilität mit den
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heutigen und künftigen Workgroup Servern von Microsoft zu erzielen. Alle
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Anwender werden davon profitieren - sogar die von Microsoft selbst, denn
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steigender Wettbewerb wird vermutlich für sinkende Preise und Margen bei
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Microsoft sorgen.
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"Unter den gegebenen Umständen, dank den Verbesserungen, die wir
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erzielen konnten ist dies die bestmögliche Lösung. Zwar werden damit
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nicht alle Probleme beseitigt, die wir mit Microsoft haben - es
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verbessert nur teilweise eine unfaire und illegale Situation. Damit wird
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nichts bereinigt, sondern es werden lediglich die Auflagen erfüllt, die
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die Kommission verhängt und der Europäische Gerichtshof bestätigt hat.
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Und wenigstens steht die Vereinbarung völlig im Einklang mit Freien
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Software Lizenzen," kommentiert Carlo Piana, Anwalt der FSFE.
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Piana ergänzt: "Wir haben ein für allemal eine Liste von Patenten
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erhalten, von denen Microsoft behauptet, dass sie sich auf die
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Spezifikationen beziehen. Unerhörter Weise wurde uns nie genau
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mitgeteilt, um welche Patente es sich handelt. Das sollte helfen, das
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Verbreiten von Angst, Unsicherheit und Zweifeln gegenüber Samba zu
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beenden und wir hoffen, dass das selbe auch auch mit anderen Freien
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Software Projekten geschehen wird. Das ist gängige Praxis: Wer ein
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Problem mit jemandem hat, sollte sagen, um was es geht - oder für immer
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schweigen."
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"Die Europäische Kommission wurde scharf wegen ihrer Vereinbarung mit
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Microsoft kritisiert, insbesondere weil sie mögliche relevante Patente
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von Microsoft nicht für unwirksam erklärt hat," Jonas Öberg fährt fort:
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"Das System taugt nichts und bedarf der Überarbeitung, aber es ist nicht
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die Aufgabe von Verwaltungsbeamten, bestimmte Patente für wirksam oder
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unwirksam zu erklären. Was wir brauchen ist ein informativer,
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transparenter und demokratischer Dialog in dieser Angelegenheit."
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Georg Greve ergänzt: "Die Europäische Kommission ist weiter gekommen als
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jede andere Wettbewerbsbehörde weltweit und war erfolgreicher. Sie
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verdient unsere Anerkennung und Unterstützung dafür, dass sie 80 Prozent
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des Weges zurückgelegt hat. Trotzdem wäre es wünschenswert gewesen, wenn
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sie den Mut aufgebracht hätte, auch die Probleme beim Namen zu benennen,
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die durch Patente auf Interoperabilität und dadurch für den Wettbewerb
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entstanden sind, einschließlich einer klaren Ansage an die richtigen
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politischen Adressaten."
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"Wir sollten auch nicht vergessen, dass dies lediglich ein Bereich ist,
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in dem Microsoft das gleiche Verhalten zeigt. Es gibt bedeutende
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Kartellvorwürfe sowohl vom European Committee for Interoperable Systems
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(ECIS) und von Opera bezüglich missbräuchlichen Verhaltens im Office-,
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Internet- und Webbrowser- Bereich," ergänzt Greve. "Wenn die gleichen
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Methoden in einem Bereich missbräuchlich sind, dann sollten sie es auch
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in anderen sein. Daher sollte die Kommission nicht zögern, auch die
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anderen Vorwürfe zu untersuchen, wenn sie dem positiven Beispiel folgen
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will, das sie selbst seit 1998 gesetzt hat."
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"Das Ergebnis insgesamt ist positiv. Als die FSFE 2001 begann, die
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Kommission in ihren Wettbewerbsermittlungen gegen Microsoft zu
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unterstützen, war es unser Ziel, diese Informationen für Freie Software
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zur Verfügung zu stellen. Wir haben genau das erreicht, in dem wir seit
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2003 mit dem Samba Team zusammenarbeiten."
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Jonas Öberg kommt zu dem Schluss: "Softwarepatente waren bisher ein
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Problem, und sie bleiben auch heute ein Problem. Wir müssen dieses
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Problem politisch lösen und die FSFE hat weiterhin vor, daran zu
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arbeiten. In der Zwischenzeit möchte ich ich all den Freiwilligen und
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Angestellten der FSFE und Samba danken, die ohne große Unterstützung von
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außen an diesem großen Erfolg für Freie Software gearbeitet haben,
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während sich andere aus dem Fall herauskaufen ließen. Unser Dank gilt
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allen, die unsere Arbeit in den Jahren unterstützt haben und diesen
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Erfolg ermöglicht haben."
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<p>Über die Free Software Foundation Europe:</p>
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Die Free Software Foundation Europe (FSFE) ist eine gemeinnützige,
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regierungsunabhängige Organisation, die in vielen europäischen Ländern aktiv
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und in zahlreiche globale Aktivitäten involviert ist. Der Zugang zu Software
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entscheidet, wer an der digitalen Gesellschaft teilnehmen kann. Freie Software
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wird dadurch definiert, dass sie von jedem Menschen uneingeschränkt benutzt,
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verändert und weitergegeben werden kann. Nur Software, die diese Kriterien
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erfüllt, ermöglicht Chancengleichheit im Informationszeitalter. Dies ins
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öffentliche Bewusstsein zu rücken, die Entwicklung Freier Software aktiv zu
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unterstützen, und ihr dabei politische und rechtliche Sicherheit zu
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verschaffen, sind die wichtigsten Ziele der FSFE, die 2001 als
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Schwesterorganisation der nordamerikanischen FSF gegründet wurde.<br /> <br />
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https://fsfe.org</p>
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<p>Kontakt:</p>
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<address>
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Georg Greve +41-76-5611866
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Jonas Öberg +46-733-423962
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Carlo Piana +39-347-8835209
|
|
Shane Coughlan +41-79-2633406
|
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Ciaran O'Riordan +32-477-364419
|
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</address>
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<p>Die Telefonzentrale der FSFE ist erreichbar über:</p>
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|
<address>
|
|
Belgien: +32-2-747 03 57
|
|
Deutschland: +49-700-373 38 76 73
|
|
Schweden: +46-31-7802160
|
|
Schweiz: +41-43-500 03 66
|
|
UK: +44-29-200 08 17 7
|
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</address>
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