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<html> |
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<head> |
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<title>Abgeordnetenhauswahl Berlin 2016</title> |
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<style type="text/css"> |
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div#toc { |
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float: right; |
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clear: right; |
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border: solid 1px; |
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margin: .5em; |
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background: rgb(240,240,240); |
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width: 40%; |
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} |
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</style> |
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</head> |
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<body> |
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<p id="category"><a href="/activities/elections/askyourcandidates/askyourcandidates.html">Ask your candidates</a></p> |
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<h1>Abgeordnetenhauswahl Berlin 2016</h1> |
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<div id="toc"> |
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<p style="padding-left: 1em;">Direkt zu den Fragen der teilnehmenden Organisationen</p> |
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<ul style="margin-bottom: 1em;"> |
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<li><a href="#bfb">Bündnis Freie Bildung</a></li> |
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<li><a href="#dg">Digitale Gesellschaft</a></li> |
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<li><a href="#ff">Freifunk</a></li> |
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<li><a href="#fsfe">Free Software Foundation Europe</a></li> |
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<li><a href="#okfn">Open Knowledge Foundation Deutschland</a></li> |
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<li><a href="#wiki">Wikimedia Deutschland</a></li> |
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<li><a href="#general"><strong>Generelle Antworten</strong></a></li> |
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</ul> |
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</div> |
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<div id="introduction"> |
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<p>Auf dieser Seite stehen die Antworten einiger der in Berlin zur Wahl |
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stehenden Parteien auf die Wahlprüfsteine der <strong>Koalition Freies Wissen</strong>.</p> |
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<p>Eine kurze <strong>Zusammenfassung dieser Antworten finden Sie in der zugehörigen <a href="/news/2016/news-20160831-01.html">Pressemitteilung</a></strong>.</p> |
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</div> |
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<p>Die teilnehmenden Organisationen sind das <a href="http://buendnis-freie-bildung.de/">Bündnis Freie Bildung</a>, die <a href="https://digitalegesellschaft.de/">Digitale Gesellschaft e.V.</a>, <a href="https://freifunk.net/">Freifunk</a>, die <a href="/">Free Software Foundation Europe</a>, die <a href="https://okfn.de/">Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.</a> und <a href="https://www.wikimedia.de/wiki/Hauptseite">Wikimedia Deutschland e.V.</a>. Auf die Fragen geantwortet haben, alphabetisch sortiert, Bündnis 90/Die Grünen, CDU, Die Linke, Die Piraten und die SPD.</p> |
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<blockquote><strong>Update:</strong> Inzwischen <a href="/activities/elections/askyourcandidates/201610-germany-berlin-handlungsempfehlungen.html">hat die FSFE aus den hier gegebenen Antworten sowie den Parteieigenen Wahlprogrammen drei Handlungsempfehlungen formuliert</a>.</blockquote> |
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<h2>Antworten der Parteien</h2> |
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<p id="bfb" class="question"> |
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<strong>1. </strong>Befürworten Sie eine generelle Regelung, nach der Bildungsmaterialien, |
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deren Erstellung aus öffentlichen Mitteln (ko)finanziert wurde, als Open Educational Resouces (OER) |
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im Sinne der Pariser Erklärung der UNESCO von 2012 der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden sollen? - <a href="http://buendnis-freie-bildung.de/">Bündnis Freie Bildung</a> |
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</p> |
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<p class="answer party diegrüne"> |
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<strong>Bündnis 90/Die Grünen:</strong> |
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Ja. Wir plädieren für den vermehrten Einsatz und die Nutzung von Open Educational Resources |
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(OER). Mit der Lizenzierung auf Basis von Creative Commons werden Lehrkräfte von der Angst |
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entlastet, Urheberrechte zu überschreiten. Gerade hinsichtlich der Umsetzung der ab dem nächsten |
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Schuljahr 2017/18 geltenden neuen Rahmenlehrpläne für Berlin und Brandenburg böte sich hier |
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eine Chance zu einer kooperativen Erstellung und Entwicklung neuer digitaler Lehr- und |
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Lernmaterialien unter Einsatz von OER. Durch den Einsatz von Open Educational Resources können |
|
Lizenzenkosten gesenkt und die Unterrichtsmaterialien aktueller gehalten werden.<br/> |
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<br/> |
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Wir fordern für Universitäten und Forschungseinrichtungen das Open Access-Prinzip anzuwenden |
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und öffentlich finanzierte Studien und Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu |
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machen. Über ein Transparenz- und Informationsfreiheitsgesetz nach Hamburger Vorbild sollen |
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zudem öffentliche Daten unter der Wahrung datenschutzrechtlicher Prinzipien öffentlich, |
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maschinenlesbar und barrierefrei zugänglich zu machen. |
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</p> |
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<p class="answer party dielinke"> |
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<strong>Die Linke:</strong> |
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Ja. |
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</p> |
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<p class="answer party piraten"> |
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<strong>Die Piraten:</strong> |
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Ja, wir haben diese Forderung schon lange in unserem Parteiprogramm verankert. |
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</p> |
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<p class="answer party spd"> |
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<strong>SPD:</strong> |
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Ja. |
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</p> |
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<p class="question"> |
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<strong>2. </strong>Was möchten Sie konkret in der kommenden Legislaturperiode |
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zur Verbesserung des Zugangs zu freien Bildungsmaterialien unternehmen? - <a href="http://buendnis-freie-bildung.de/">Bündnis Freie Bildung</a> |
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</p> |
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<p class="answer party diegrüne"> |
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<strong>Bündnis 90/Die Grünen:</strong> |
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Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN müssen eine attraktive, einheitliche Lernplattform und die Förderung |
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von OER Bestandteile eines Gesamtkonzeptes für digitale Bildung sein. Dies haben wir auch in |
|
unserem gemeinsamen Antrag mit Linken und Piraten „Berlins Zukunft sichern – jetzt Konzept für |
|
die Bildung mit digitalen Medien vorlegen“ (Drucksache 17/2805) deutlich gemacht. Die vom Senat |
|
lediglich auf das Jahr 2016 beschränkte Summe zur Förderung von OER ist zwar ein Einstieg, reicht |
|
aber nicht aus. Wir plädieren für eine kontinuierliche Unterstützung, um einen nachhaltigen |
|
Entwicklungsprozess in Gang zu setzen. Zusätzlich soll eine Fortbildungsoffensive Lehrkräften |
|
Ängste beim Umgang mit OER nehmen, deren didaktisch sinnvollen Einsatz in der Praxis erproben |
|
und um über die rechtlichen Rahmenbedingungen aufklären. Wir unterstützen zudem die seit Jahren |
|
gehegte Forderung der fachlichen Träger und Bildungsgremien, einen dauerhaften Runden Tisch |
|
Medienbildung unter Leitung des Senats einzuberufen, um genau solche Themen zu diskutieren und |
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konzeptionell voranzutreiben. |
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</p> |
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<p class="answer party dielinke"> |
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<strong>Die Linke:</strong> |
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Die bereits 2014 durch das Abgeordnetenhaus beschlossene Orientierung auf OER muss weiter mit |
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Leben gefüllt werden. Das Pilotprojekt läuft derzeit, wir brauchen aber eine Forcierung der |
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Förderung. Der angestrebte Regelbetrieb von OER ist noch nicht erreicht, ebenso wenig die |
|
Ansprache und Einbindung erweiterter Autor*innenkreise. In der kommenden Legislaturperiode |
|
setzen wir uns dafür ein, die im Rahmen der OER-Strategie angestrebten Ziele endlich in die Praxis |
|
umgesetzt werden. Dafür muss es mehr als bisher eine Priorität und eine Untersetzung mit |
|
Ressourcen in der Bildungsverwaltung geben. Der 2015 ins Leben gerufene Runde Tisch „Offene |
|
Bildungsmaterialien für Berlin“ sollte diese Umsetzung auch wieder mit seiner Expertise begleiten. |
|
Der Senat muss dem Beschluss des Abgeordnetenhauses endlich die angemessene Dynamik |
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geben. |
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</p> |
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<p class="answer party piraten"> |
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<strong>Die Piraten:</strong> |
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In der ablaufenden Legislaturperiode haben sich PIRATEN im Abgeordnetenhaus bereits für die |
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Freigabe der Lehrmaterialien eingesetzt. Die Piratenfraktion hat hierzu einen Antrag " |
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Open Educational Resources als Teil der Bildungskultur im Land Berlin " ins Parlamnet |
|
eingebracht, in dem der Senat aufgefordert wird Modelle und Konzepte zu „Open |
|
Educational Resources“ zu prüfen. Im Juli 2014 fasste das Abgeordnetenhaus einen Beschluss zu |
|
„Teilen, Kooperieren, Teamarbeit –Freie Lehrmaterialien ins Netz stellen –Open Eduational |
|
Ressources in Berlin“ , bei dessen Umsetzung es allerdings immer wieder zu Verzögerungen kam. |
|
Wir PIRATEN würden uns in der kommenden Legislaturperiode dafür einsetzen, dass es endlich ein |
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freier Zugang zu freien Lehmaterialen gibt und dies auskömmlich finanziert wird. |
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</p> |
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<p class="answer party spd"> |
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<strong>SPD:</strong> |
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Wir wollen die Idee von frei verfügbaren Wissen fördern und unterstützen daher den Grundsatz von |
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Open Access und Open Educational Ressources. Wir wollen, dass das Thema Medienkompetenz in |
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Bildungs- und Jugendeinrichtungen stärker vermittelt wird und auch gerade Eltern miteinbeziehen. |
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Dabei verstehen wir Medienpädagogik als Querschnittsthema in den Bildungsplänen, nicht als |
|
zusätzliches Fach.<br/> |
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Deswegen muss Medienpädagogik als Querschnittsaufgabe auch im Vorbereitungsdienst und |
|
bei der Lehrerfortbildung ebenso wie in den verschiedenen pädagogischen Studiengängen und |
|
Ausbildungen durchgängig und verbindlich berücksichtigt werden. Es liegt auch in der |
|
Verantwortung der Schule, die Kompetenzen zu vermitteln, die erforderlich sind, um Medien |
|
kritisch zu konsumieren und produktiv in die Arbeits- und Lebenswelt einbeziehen zu können.<br/> |
|
Wir wollen die Einrichtung eines Runden Tisches zur Medienkompetenzförderung, um ein |
|
„Gesamtkonzept Medienkompetenz“ für alle Berlinerinnen und Berliner zu entwickeln. Die |
|
Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg ist dabei einzubeziehen.<br/> |
|
<br/> |
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Mit dem Open Educational Resources (OER)-Projekt entwickeln wir freie Lehrmittel, die durch |
|
Lernende und Lehrende kostenfrei genutzt und verbreitet werden können. Ab dem Schuljahr |
|
2017/18 werden wir den flächendeckenden Austausch von OER-Mitteln ermöglichen sowie |
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den Anteil der verfügbaren OER-Lehrmittel weiter ausbauen. |
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</p> |
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<p id="dg" class="question"> |
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<strong>1. </strong> Wie stehen Sie zur Reduzierung der nicht individualisierten Funkzellenabfrage als Mittel der Strafverfolgung in Berlin? |
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- <a href="https://digitalegesellschaft.de/">Digitale Gesellschaft e.V.</a> |
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</p> |
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<p class="answer party diegrüne"> |
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<strong>Bündnis 90/Die Grünen:</strong> |
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Die Berliner Ermittlungsbehörden sind gefordert, jedes rechtsstaatlich zulässige Mittel zu nutzen, |
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um schwere Straftaten zu verfolgen. Die in Berlin herrschende Praxis der Funkzellenabfrage schießt |
|
aber weit über dieses Ziel hinaus. Häufig kann nicht einmal ein Anfangsverdacht begründet werden. |
|
Dass dabei Millionen Daten von Berlinerinnen und Berlinern als „Beifang“ gesammelt werden, ist |
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nicht akzeptabel. Wir wollen uns im Bund für strengere Regelungen in der Strafprozessordnung |
|
einzusetzen und ein Telekommunikationsgesetz zu erwirken, um uferlose Abfragen zu verhindern. |
|
Wir fordern auch, dass Menschen, deren Daten bei einer Funkzellenabfrage mit-abgefragt wurden, |
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darüber informiert werden. Hier gilt es Transparenz herzustellen. Solange diese bürgerrechtlichen |
|
Mindeststandards alles nicht gewährleistet ist, lehnen wir das Mittel der Funkzellenabfrage ab. |
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</p> |
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<p class="answer party cdu"> |
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<strong>CDU:</strong> |
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Wir halten die Funkzellenabfrage für ein wichtiges, unverzichtbares Ermittlungselement, ohne das viele |
|
Täter nie ermittelt worden wären. Bei der Abfrage einer Funkzelle werden für einen begrenzten Zeitraum |
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die darin angemeldeten Mobilfunkgeräte erfasst, jedoch nicht der Inhalt der Gespräche. |
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</p> |
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<p class="answer party dielinke"> |
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<strong>Die Linke:</strong> |
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Wir wollen die Streichung der nicht-individualisierten FZA aus der Strafprozessordnung, weil dieses |
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Instrument massiv in die Grundrechte von unberechenbar vielen Betroffenen eingreift. Es können |
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damit z.B. Bewegungsprofile, Netzwerke, Freundschaftsbeziehungen etc. identifiziert werden. |
|
Zudem bringt es nur durch Verknüpfung mit anderen Daten Erkenntnisse und kommt deshalb der |
|
Rasterfahndung nahe. Demgegenüber gibt es keinen Nachweis über die Effektivität dieses |
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Instruments, weil die Behörden keine ausreichenden Informationen dazu veröffentlichen. |
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</p> |
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<p class="answer party piraten"> |
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<strong>Die Piraten:</strong> |
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Die PIRATEN Berlin sind für die Abschaffung der nicht indivdualisierten Funkzellenabfrage und |
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sehen dies auch nicht als Mittel der Straftverfolgung. Wie auch bei der Videoüberwachung lehnen |
|
wir es ab, da Menschen durch Verletzung der Unschuldsvermutung unter Generalverdacht gestellt |
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werden. In der letzten Legislaturperiode hat die Piratenfraktion im Abgeordnetenhaus sich für mehr |
|
Transparenz bei der Funkzellenabfrage eingesetzt u.a. bei der Umsetzung eines Pilotprojektes zur |
|
Information von betroffenen Bürger*innen per SMS. |
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</p> |
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<p class="answer party spd"> |
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<strong>SPD:</strong> |
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Das Berliner Abgeordnetenhaus hat 2013 eine restriktivere Anwendung der Funkzellenabfrage |
|
beschlossen. Die Regelung ermöglicht die Funkzellenabfrage und nimmt gleichzeitig die Sorgen |
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vor einer unkontrollierten Datensammlung ernst. Zugleich wurden die Transparenz für die |
|
Berlinerinnen und Berliner und die Kontrollrechte für die Abgeordneten verbessert. Unter |
|
anderem wurde der Anwendungsbereich der Funkzellenabfrage auf schwere Straftaten |
|
begrenzt. Zudem wurde die Staatsanwaltschaft angewiesen, die Prüfung der |
|
Verhältnismäßigkeit stärker zu strukturieren. Die Justizverwaltung ist darüber hinaus einmal |
|
jährlich angehalten, über die Anzahl der beantragten und bewilligten Funkzellenabfragen das |
|
Abgeordnetenhaus zu informieren. Wir sehen in der Funkzellenabfrage eine von vielen |
|
Ermittlungsmethoden zur Ergreifung von Straftätern, die wir der Polizei ermöglichen wollen. |
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</p> |
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<p class="question"> |
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<strong>2. </strong> Wie stehen Sie zur geplanten Beteiligung Berlins |
|
am "Gemeinsamen Kompetenz- und Dienstleistungs-zentrum (GDKZ)", |
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einem Fünfländerzentrum zur Telekommunikationsüberwachung, |
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an dem neben Berlin auch Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt mitwirken sollen? - <a href="https://digitalegesellschaft.de/">Digitale Gesellschaft e.V.</a> |
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</p> |
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<p class="answer party diegrüne"> |
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<strong>Bündnis 90/Die Grünen:</strong> |
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Die Vorratsdatenspeicherung in Deutschland oder die massenhafte Abfrage von Funkzellen in Berlin |
|
sind Beispiele für eine zunehmende Überwachungslogik der Sicherheitsorgane. Das müssen wir sehr |
|
kritisch hinterfragen und dürfen diese nicht zum Regelfall werden lassen. Genau das droht aber, |
|
wenn jetzt der Senat Millionen Euro für ein gemeinsames Telefon-Kommunikations- |
|
Überwachungszentrum mit den anderen östlichen Bundesländern ausgeben will. Bis heute konnte |
|
der Senat wesentliche Fragen zum geplanten GDKZ nicht beantworten: Wie soll die |
|
parlamentarische Kontrolle eines gemeinsamen Überwachungszentrums funktionieren? Welchen |
|
sicherheitspolitischen Mehrwert soll ein solches Zentrum bringen? Welche Kosten werden |
|
tatsächlich entstehen?<br/> |
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Als Grüne lehnen wir die Einrichtung dieses Zentrums ab. Das eingesparte Geld wollen wir in die |
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Verbesserung der polizeilichen Präventionsarbeit und den Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr |
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investieren. |
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</p> |
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<p class="answer party cdu"> |
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<strong>CDU:</strong> |
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Wir wollen eine sichere Rechtsgrundlage für Quellen-TKÜ im Lichte der Rechtsprechung des |
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Bundesverfassungsgerichts schaffen. Zur Bekämpfung von Terrorismus und Organisierter Kriminalität |
|
benötigt die Polizei mehr Möglichkeiten. Wir brauchen die Online-Durchsuchung zur Abwehr schwerer |
|
Gefahren, aber auch für Zwecke der Strafverfolgung (repressive Online-Durchsuchung). |
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</p> |
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<p class="answer party dielinke"> |
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<strong>Die Linke:</strong> |
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Wir haben große Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieses Vorhabens und sehen datenschutzrechtliche |
|
Probleme. Bisher läuft die Planung höchst intransparent, so dass Parlament und kritische |
|
Öffentlichkeit nur wenig über das Projekt, seine Aufgaben und den Umfang der Datenverarbeitung |
|
wissen. Problematisch ist in jedem Fall, dass ein solches gemeinsames TKÜ-Zentrum nur schwer |
|
durch Parlamente und Datenschutzbeauftragte kontrolliert werden kann. |
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</p> |
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<p class="answer party piraten"> |
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<strong>Die Piraten:</strong> |
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Wir PIRATEN sind grundsätzlich gegen mehr Überwachung. Beim GDKZ ist die Planung |
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intransparent und auch auf der Seite des Landes Berlin liegt unseres Wissens noch immer kein |
|
öffentlich einsehbares Gutachten der Datenschutzbeauftragten hierzu vor. |
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</p> |
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<p class="answer party spd"> |
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<strong>SPD:</strong> |
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Hierzu gibt es in der Berliner SPD keine abgestimmte Position. Dieser Sachverhalt fällt in die |
|
Zuständigkeit des Senats. |
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</p> |
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<p id="ff" class="question"> |
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<strong>1. </strong> Stimmen Sie der Aussage zu: |
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"Die Universaldienstverpflichtung sollte um den Zugang zum Internet erweitert werden"? |
|
Bitte erläutern Sie welche Bandbreiten (im Upload und Download) Sie darunter verstehen, sowie den Realisationszeitraum. - <a href="https://freifunk.net/">Freifunk</a> |
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</p> |
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<p class="answer party diegrüne"> |
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<strong>Bündnis 90/Die Grünen:</strong> |
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Ja, wir plädieren für eine Universaldienstverpflichtung für Internetzugänge. Unsere jüngsten |
|
Beschlüsse auf Bundesebene beziehen sich verstärkt auf Breitbandzugänge. Unser Ziel: Bis 2021 |
|
sollen 75 Prozent der Haushalte und Unternehmen mit Glasfaseranschlüssen ausgestattet sein. |
|
Dabei soll die Glasfaserleitung die Wohnung („Fiber to the home“, kurz Ftth), mindestens aber das |
|
Gebäude („Fiber to the basement“ bzw. building, kurz Fttb) versorgen. Die restlichen 25 Prozent der |
|
Haushalte sollen mit mindestens 50 Mbit/s ins Netz gehen können.“ |
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</p> |
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<p class="answer party cdu"> |
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<strong>CDU:</strong> |
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Der Zugang zum schnellen Internet ist heute von zentraler Bedeutung. Bis zum Jahr 2018 soll in |
|
Deutschland eine flächendeckende Breitbandversorgung entstehen, die es ermöglicht, Internet TV zu |
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nutzen und Angebote wie Online Bankgeschäfte, Behördengänge oder telemedizinische |
|
Dienstleistungen online abzuwickeln. Der Großteil Berlins ist heute schon mit schnellem Internet |
|
erschlossen. Wir streben an im gesamten Stadtgebiet mehr als 50 Mbit/s als Mindeststandard und in |
|
digitalen Zentren der Stadt eine Breitbandversorgung von mehr als 200 Mbit/s einzuführen.<br/> |
|
Die Politik der CDU setzt auf den Wettbewerb der Sozialen Marktwirtschaft. Dabei muss immer der |
|
Ausgleich zwischen freiem Wettbewerb und staatlichen Intervention gefunden werden. Deshalb lehnen |
|
wir eine gesetzliche Universaldienstverpflichtung der Telekommunikationsunternehmen zum |
|
Breitbandausbau als zu weitgehenden Eingriff ab. |
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</p> |
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<p class="answer party dielinke"> |
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<strong>Die Linke:</strong> |
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Das Telekommunikationsgesetz enthält seit der Novellierung von 2012 bereits eine |
|
Universaldienstverpflichtung für einen „funktionalen Internetzugang“, allerdings ohne Festlegungen |
|
hinsichtlich konkreter Übertragungsraten. Aktuell beträgt die durchschnittliche Verbindung für |
|
Internetanschlüsse in Deutschland 13,9 Mbit/s (Downstream). Doch wird die leistungsfähigste |
|
Kommunikationsinfrastruktur heute und in Zukunft allein über ein Glasfasernetz (1 Gbit/s und mehr |
|
im Down- und Upstream) ermöglicht. Der Investitionsbedarf für einen bundesweit flächendeckenden |
|
Glasfaserausbau wird jüngsten Berechnungen zufolge mit 45 Mrd. Euro beziffert. Angesichts der |
|
enormen Bedeutung des Internet als Universalinfrastruktur für Wirtschaft und Gesellschaft – sie ist |
|
vergleichbar mit der Elektrifizierung im 20. Jahrhundert – betrachtet DIE LINKE einen Umsetzungs- |
|
und Finanzierungszeitraum über 10 Jahre für möglich und erforderlich. Die Finanzierung einer |
|
entsprechenden Universaldienstverpflichtung müsste dann aufgrund europarechtlicher Vorgaben |
|
allerdings aus dem allgemeinen Staatshaushalt getragen werden. |
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</p> |
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<p class="answer party piraten"> |
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<strong>Die Piraten:</strong> |
|
Ja, die Universaldienstverpflichtung sollte unbedingt um den Zugang zum Internet erweitert |
|
werden. Die Bandbreite sollte mindestens 50 MegaBit/s betragen und dies sollte schnellstmöglich |
|
umgesetzt werden. |
|
</p> |
|
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<p class="answer party spd"> |
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<strong>SPD:</strong> |
|
Wir streben wir den Aufbau eines leistungsstarken, drahtgebundenen Breitbandnetzes an. |
|
Außerdem wollen wir ein Sofortprogramm zum Breitbandausbau auflegen mit dem Ziel bis 2018 in |
|
Berlin flächendeckend 100 Mbit anbieten zu können. <br/> |
|
<br/> |
|
Berlin soll darüber hinaus Vorreiter moderner Technologien und einer urbanen Infrastruktur werden, |
|
um Chancen zum Beispiel in der Medizin oder für eine intelligente Verkehrslenkung zu nutzen. Berlin |
|
muss Deutschlands erste 5G-Stadt werden. Nur dieser neue Mobilfunkstandard ermöglicht die |
|
Integration von Anwendungsprozessen zum Beispiel führerloses Fahren auf der Basis von |
|
leistungsfähigem, funkgestütztem, schnellem Internet. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="question"> |
|
<strong>2. </strong>Sind Sie für ein gesetzliches Verbot von Zero-Rating, |
|
ähnlich wie die Niederlande es kürzlich auf Basis der Telekombinnenmarkt-Verordnung eingeführt haben? - <a href="https://freifunk.net/">Freifunk</a> |
|
</p> |
|
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|
<p class="answer party diegrüne"> |
|
<strong>Bündnis 90/Die Grünen:</strong> |
|
Zero-Rating als Ersatz für das „best-effort-Internet“ darf nicht erlaubt sein. Wir fordern, Verstöße |
|
gegen die Netzneutralität und Sperren, Blockaden, Verlangsamungen und ökonomische |
|
Ungleichbehandlungen von Datenübertragungen, die ökonomische Diskriminierung durch |
|
sogenanntes „Zero-Rating“ einschließen, gesetzlich auszuschließen. |
|
</p> |
|
|
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<p class="answer party cdu"> |
|
<strong>CDU:</strong> |
|
Wir treten für den Grundsatz der Netzneutralität ein. Das bedeutet für uns, dass eine Drosselung oder |
|
Blockade bestimmter Inhalte und Dienste grundsätzlich unzulässig ist. Eine vorrangige Übermittlung von |
|
Daten sollte nur in Ausnahmefällen zulässig sein, insbesondere wenn Unternehmen auf eine |
|
beschleunigte Übermittlung angewiesen sind. Darüber hinaus gilt für uns, dass alle Inhalte und |
|
Anwendungen grundsätzlich gleichbehandelt werden müssen und nur klar geregelte Ausnahmen |
|
gestattet sind. Innovation und Entwicklung dürfen von neuen Anwendungen durch die zu schaffenden |
|
bundesrechtlichen Regelungen nicht gebremst werden. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party dielinke"> |
|
<strong>Die Linke:</strong> |
|
DIE LINKE setzt sich für ein Verbot von Zero-Rating ein. Angebote, mit denen die Nutzung |
|
spezifischer Dienste vom monatlichen Datentransfervolumen ausgeklammert werden, bilden für das |
|
freie und gleiche Internet einen Tod auf Raten. Zahlungskräftige Kunden und große Unternehmen |
|
würden bevorzugt befördert, alle anderen behindert und das offene Internet eingeschränkt. Ein |
|
Verbot von Zero-Rating ist zudem mit der EU-Verordnung zur Telekommunikation vereinbar, da |
|
solche Angebote kein spezifisches Qualitätsniveau erfordern und auf kommerziellen Erwägungen |
|
beruhen. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party piraten"> |
|
<strong>Die Piraten:</strong> |
|
Wir sind für das Verbot von ZeroRating um die Netzneutralität zu bewahren. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party spd"> |
|
<strong>SPD:</strong> |
|
Beim Zero-Rating ermöglichen Mobilfunkbetreiber ihren Kunden die kostenfreie Nutzung von |
|
vorselektierten Inhalten oder Datendiensten. Die Bundesnetzagentur sieht darin eine |
|
Verletzung der Netzneutralität, da sich dadurch zahlungskräftige Kunden und große |
|
Unternehmen einen Vorteil verschaffen und somit die Offenheit des Internets eingeschränkt |
|
wird. <br/> |
|
<br/> |
|
Die SPD-Bundestagfraktion setzt sich seit längerer Zeit für eine gesetzliche Absicherung der |
|
Netzneutralität im Telekommunikationsgesetz ein. Wir unterstützen diese Bemühungen. |
|
</p> |
|
|
|
<p id="fsfe" class="question"> |
|
<strong>1. </strong>Wie positionieren Sie sich zu der Forderung, |
|
dass von der öffentlichen Hand beauftragte und finanzierte Software |
|
grundsätzlich unter einer freien Lizenz veröffentlicht werden sollte, und mit welchen Maßnahmen werden Sie Ihre Position umsetzen? |
|
Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Softwarelösung für das |
|
"Berliner Haushalts-, Kassen- und Rechnungwesen (HKR-neu)" als Freie Software implementiert wird, |
|
sodass angestrebte Ziele wie "Interoperabilität" und "Modifizierbarkeit" gewährleistet sind? - <a href="/">Free Software Foundation Europe e.V.</a> |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party diegrüne"> |
|
<strong>Bündnis 90/Die Grünen:</strong> |
|
Wir haben uns mit wiederholt mit Anträgen für Open Source Software eingesetzt, zuletzt mit dem |
|
Antrag Offene, freie und zukunftsorientierte IT-Strategie mit Open-Source-Software (OSS) für das |
|
Land Berlin (Drucksache 17/0853). Darin haben wir Vorschläge zur schrittweisen Umstellung auf |
|
Open Source Software vorgelegt.<br/> |
|
Ausschreibungs- und Beschaffungskriterien sind so zu überarbeiten, dass möglichst freie und offene |
|
Software vorrangig zum Einsatz kommen.<br/> |
|
Wir haben bereits 2012 ein Berliner Transparenz- und Informationsfreiheitsgesetz (Drucksache |
|
17/0456) vorgelegt und fordern, das bestehende Open-Data-Portal zu einem zentralen und |
|
nutzerfreundlichen Open und E-Government-Portal auszubauen. Wir fordern zudem, dass die |
|
Bereitstellung von offenen Daten insgesamt deutlich zu verstärkt wird und dass sie den Bürgerinnen |
|
und Bürgern vollständig, primär, zeitnah, kosten- und barrierefrei, maschinenlesbar, nicht |
|
diskriminierend, interoperabel, nicht proprietär und lizenzfrei zugänglich zu machen sind. |
|
Wie offen, frei und nachhaltig unsere Gesellschaft ist, spiegelt sich auch im Einsatz freier und |
|
offener Software wider. Im öffentlichen Bereich muss sie Vorrang genießen, sofern dies |
|
vergaberechtlich möglich ist. Genauso müssen Softwareentwicklungen von und für Behörden stets |
|
mit Quellcode unter einer freien Lizenz veröffentlicht werden, damit alle von ihnen profitieren und |
|
sie einfach weiterentwickelt werden können. Zentral für eine solche Strategie ist die Verwendung |
|
offener Standards und Schnittstellen. Trotz objektiver Vorteile freier Produkte wird gerade in der |
|
öffentlichen Verwaltung noch zu häufig proprietärer Software der Vorrang eingeräumt. Wir wollen |
|
den Umstellungsprozess zu freier Software gemeinsam mit den Beschäftigten der Verwaltung gehen |
|
und für Verständnis und Unterstützung werben.<br/> |
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Unter diesen Gesichtspunkten setzen wir uns selbstverständlich dafür ein, dass das "Berliner |
|
Haushalts, Kassen und Rechnungswesen (HKRneu)" als Freie Software implementiert wird. Dies |
|
würde auch den Grundsätzen des gerade verabschiedeten Berliner E-Government-Gesetzes |
|
entsprechen. Es wird nach der Wahl darauf ankommen, dass der/die IKT-Staatssekretär*in |
|
seiner/ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommt, eine an einheitlichen Grundsätzen ausgerichtete und |
|
herstellerunabhängige Fortentwicklung der IKT-Ausstattung der Berliner Verwaltung zu fördern (im |
|
Sinne des § 21 (2) Punkt 7. EGovG Bln). Auch der zu bildende IKT-Lenkungsrat hat darüber zu |
|
wachen, dass die Interoperabilität der eingesetzten IKT-Komponenten insbesondere für neue IT- |
|
Großprojekte des Landes Berlin gegeben sein wird. |
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</p> |
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<p class="answer party dielinke"> |
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<strong>Die Linke:</strong> |
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Wir setzen uns seit langem für den Einsatz freier Software in der öffentlichen Verwaltung ein – nicht |
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nur aus grundsätzlichen, sondern auch aus praktischen Erwägungen heraus. Die Probleme mit der |
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neuen Meldesoftware zeigen, dass auch proprietäre Lösungen keine Garantie für einen |
|
reibungslosen Betrieb bieten. Die öffentliche Hand sollte die Hoheit über die genutzten |
|
Infrastrukturen behalten. In der Praxis der unterausgestatteten Berliner Verwaltung braucht die |
|
Implementierung freier Software allerdings einen langen Atem. Für alle zukünftigen Beschaffungen |
|
wollen wir auf die Nutzung freier Software drängen. DIE LINKE. Berlin will zudem eine konzertierte |
|
Open-Source-Strategie auf Landesebene, die durch eine koordinierende Stabsstelle unterstützt |
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wird. |
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</p> |
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<p class="answer party piraten"> |
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<strong>Die Piraten:</strong> |
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Ja. |
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</p> |
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<p class="question"> |
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<strong>2. </strong>Werden Sie sich für den Einsatz von Freier Software |
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an Schulen und anderen öffentlichen Bildungsinstitutionen stark machen? |
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Wenn ja, wie? - <a href="/">Free Software Foundation Europe e.V.</a> |
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</p> |
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<p class="answer party diegrüne"> |
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<strong>Bündnis 90/Die Grünen:</strong> |
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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für den Einsatz von Open Source Software in allen |
|
öffentlichen Bereichen ein, also auch in Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen. |
|
Wir haben uns wiederholt mit Anträgen für den Einsatz von Open Source Software eingesetzt, |
|
zuletzt mit dem Antrag „Offene, freie und zukunftsorientierte IT-Strategie mit Open-Source-Software |
|
(OSS) für das Land Berlin“ (Drucksache 17/0853). Ebenso haben wir einen Antrag mit Vorschlägen |
|
zur Erarbeitung eines Konzepts zur Bildung mit digitalen Medien vorgelegt, wo es unter anderem |
|
auch um den Softwareeinsatz geht („Berlins Zukunft sichern – jetzt Konzept für die Bildung mit |
|
digitalen Medien vorlegen“ – Drucksache 17/2805).<br/> |
|
Was die Schulverwaltungssoftware betrifft, hat sich die Bildungsverwaltung im Rahmen von |
|
eGovernment@school mit der Entscheidung für das IT-Fachverfahren LUSD für einen proprietären |
|
Weg entschieden, der möglicherweise in der nächsten Legislaturperiode nicht ohne Zeitverzögerung |
|
und nochmalige Mehrkosten rückholbar wäre. Das ist um so ärgerlicher, da inzwischen bundesweit |
|
auch Schulmanagementangebote auf Basis von Freier Software im Einsatz ist. Bezüglich der |
|
Bildungsangebote selbst bietet sich Open Source Software umso mehr an, als damit eine stärkere |
|
Unabhängigkeit von Softwareherstellern einhergehen würde. Dies ist in Zeiten knapper Kassen, in |
|
denen kommerzielle Anbieter gern für die öffentliche Hand in die Bresche springen, um so frühzeitig |
|
Kund*innen zu akquirieren, von hoher Brisanz.<br/> |
|
Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist offene Bildung dagegen ein wichtiger Bestandteil, um den Zugang |
|
zu Bildung für alle Menschen in Zukunft zu sichern. Die Ausweitung von Open Educational |
|
Resources (OER) kann Hürden beim Zugang zu Bildung abbauen, deswegen plädieren wir für deren |
|
vermehrten Einsatz. Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN müssen eine attraktive, einheitliche |
|
Lernplattform und die Förderung von Open Educational Resources Bestandteile eines |
|
Gesamtkonzeptes für digitale Bildung sein. Mit der Lizenzierung auf Basis von Creative Commons |
|
werden Lehrkräfte von der Angst entlastet, Urheberrechte zu überschreiten. Gerade hinsichtlich der |
|
Umsetzung des neuen Rahmenlehrplans für Berlin und Brandenburg, der ab dem nächsten Schuljahr |
|
2017/18 gilt, böte sich hier eine Chance zu einer kooperativen Erstellung und Entwicklung neuer |
|
digitaler Lehr- und Lernmaterialien unter Einsatz von OER. Durch den Einsatz von Open Educational |
|
Resources können Lizenzkosten gesenkt und die Unterrichtsmaterialien aktueller gehalten werden. |
|
Die vom Senat auf das Jahr 2016 beschränkte Summe zur Förderung von OER ist zwar ein Einstieg, |
|
reicht aber nicht aus. Wir plädieren für eine kontinuierliche Unterstützung, um einen nachhaltigen |
|
Entwicklungsprozess in Gang zu setzten. Außerdem setzen wir uns für einen dauerhaften Runden |
|
Tisch Medienbildung ein, an dem genau über solche Themen beraten werden könnte. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party cdu"> |
|
<strong>CDU:</strong> |
|
Wir begrüßen das Projekt „Open Educational Resources“. Dadurch können Schüler in Berlin mittels frei |
|
zugänglicher Unterrichtsmaterialien im Internet ganz anders lernen. Sie arbeiten aktiver und |
|
selbstständiger, Lehrer unterrichten eher „am Puls der Zeit“. Auch Inhalte wandeln sich heute immer |
|
schneller. Durch OER können sich Lernmaterialien dem anpassen. Derzeit gibt es an Schulen noch zu viel |
|
verstecktes Wissen. Wenn beispielsweise Lehrer für Schüler mit besonderen Anforderungen oder |
|
speziellem Förderungsbedarf Unterrichtsmaterialien anfertigen, könnten Lehrer und Schüler in einem |
|
ganz anderen Teil der Stadt davon profitieren. Gerade bei sehr spezifischen Themen und Projektideen |
|
können Schulen voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen. Bei alldem muss sichergestellt |
|
sein, dass die OER-Materialien den Rahmenlehrplänen entsprechen. Berlin sollte hier langfristig auf die |
|
Etablierung einer gemeinsamen, länderübergreifenden Standardinfrastruktur hinwirken. |
|
</p> |
|
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|
<p class="answer party dielinke"> |
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<strong>Die Linke:</strong> |
|
Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche frühzeitig einen selbstbestimmten Umgang mit IT lernen. |
|
Dazu gehört auch, freie Software zu kennen und zu benutzen. DIE LINKE setzt sich für ein Bund- |
|
Länder-Programm für digitale Bildung ein, das auch ein mobiles Endgerät für jedes Kind als Teil der |
|
grundständigen Bildungsausstattung fördert. Dieses sollte mit freier Software laufen. Eine |
|
massenhafte Ausstattung der Schüler*innen mit proprietärer Software lehnen wir ab. |
|
</p> |
|
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|
<p class="answer party piraten"> |
|
<strong>Die Piraten:</strong> |
|
Ein selbstbestimmter und aufgeklärter Umgang mit öffentlichen Inhalten gehört für die PIRATEN |
|
zum staatlichen Bildungsauftrag. Daher ist für die Teilnahme an öffentlichen Bildungsangeboten |
|
der Stadt Berlin – Schulen, Hochschulen, Bibliotheken sowie Einrichtungen kultureller Bildung – |
|
der uneingeschränkte Zugang zu Inhalten offener Datennetze unerlässlich. |
|
Die PIRATEN Berlin lehnen Vorgaben und Regelungen, die zur Einschränkung der Verfügbarkeit |
|
von andernfalls frei zugänglichen Inhalten ab. So ist beispielsweise Filtersoftware kein geeignetes |
|
Mittel des Jugendschutzes.<br/> |
|
An öffentlichen Bildungseinrichtungen müssen stattdessen die Voraussetzungen und die |
|
Infrastruktur geschaffen und ausgebaut werden, die einen freien und gleichberechtigten Zugang zu |
|
Inhalten ermöglichen.<br/> |
|
Unterrichtsmaterial wird unter einer freien Lizenz zugänglich gemacht. Dies vereinfacht den |
|
Lehrkräften die Erarbeitung von eigenen Unterrichtsmitteln. Die Erstellung frei verwendbarer |
|
Unterlagen durch Lernende, Lehrende und andere wird durch das Land gefördert. |
|
</p> |
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<p id="okfn" class="question"> |
|
<strong>1. </strong>Die Länder Hamburg und Rheinland-Pfalz haben in den letzten Jahren Transparenzgesetze verabschiedet. |
|
Planen Sie ebenfalls ein solches Gesetz? - <a href="https://okfn.de/">Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.</a> |
|
</p> |
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<p class="answer party diegrüne"> |
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<strong>Bündnis 90/Die Grünen:</strong> |
|
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben im Berliner Abgeordnetenhaus einen Entwurf für ein Transparenz- |
|
und Informationsfreiheitsgesetz vorgelegt (Drs. 17/0456). Der von uns vorgelegte Gesetzentwurf |
|
dient einem grundlegenden Paradigmenwechsel. Informationen sollen weitestgehend „von Amts |
|
wegen“ veröffentlicht werden. Damit würde das Land Berlin Verantwortung dafür übernehmen, |
|
staatliche Informationen den Berlinerinnen und Berlinern proaktiv mitzuteilen und einen großen |
|
Schritt in Richtung „gläserner Staat“ zu gehen. Durch die proaktive Veröffentlichungspflicht wird die |
|
4Meinungs- und Willensbildung gefördert, eine Kontrolle staatlichen Handelns sowie |
|
Korruptionsprävention verbessert und das Kostenbewusstsein der Verwaltung erhöht, da das |
|
Verwaltungshandeln von Bürgerinnen und Bürgern nachvollzogen werden kann.<br/> |
|
Die Berlinerinnen und Berliner sollen sich umfassend informieren und beteiligen sowie auf |
|
Missstände aufmerksam machen können. Wir unterstützen auch die Idee des Open Government |
|
Data, die maßgebliche Grundsätze für offene Verwaltungsdaten und Datenprinzipien entwickelt hat. |
|
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen damit eine neue politische Kultur ermöglichen, in der sich die |
|
Verwaltung und die Regierung den Bedürfnissen einer engagierten Informationsgesellschaft und |
|
einer zunehmend digital arbeitenden Welt anpassen. Staatliche Informationen sollen so |
|
bereitgestellt werden, dass sie ohne großen Aufwand weiterverarbeitet werden können und am |
|
Ende den Berliner*innen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen aufbereitete Informationen bieten. |
|
Gleichzeitig hat auch die Verwaltung einen wesentlich erleichterten Zugriff auf die bei ihr |
|
vorhandenen Informationen. Die Weiterverwendung und Verarbeitung staatlich angelegter |
|
Datenbestände kann ebenfalls einen Beitrag zur Wirtschaftsförderung und Stärkung des IT-Standort |
|
Berlins leisten und so neue Geschäftsmodelle ermöglichen.<br/> |
|
Durch das Informationsportal soll ein einheitlicher und nutzerfreundlicher Zugang zu den dezentral |
|
verwalteten Informationen ermöglicht werden. Das Informationsportal soll nutzerfreundlich auf die |
|
abgelegten Dateien verweisen. Der freie Zugang über das Informationsportal soll der Regelfall, |
|
individuelle, bürokratische Anfragen die Ausnahme werden. Mit dem Bezug auf bereits vorhandene |
|
Daten, die zu veröffentlichen sind, soll möglichst wenig zusätzlicher Verwaltungsaufwand |
|
hervorgerufen werden. Die/Der Berliner Beauftragte*r für Datenschutz und Informationsfreiheit wird |
|
zusätzlich mit der Überwachung der Ausführung dieses Gesetzes beauftragt und ist entsprechend |
|
auszustatten. Sie/Er wacht als Beauftragte*r für Datenschutz, Transparenz und Informationsfreiheit |
|
über die Umsetzung der Veröffentlichungspflichten, der Informationszugänge und damit der |
|
Transparenz.<br/> |
|
http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/DruckSachen/d17-0456.pdf |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party cdu"> |
|
<strong>CDU:</strong> |
|
Wir wollen, dass Daten für alle interessierten Nutzer frei zugänglich sind und möglichst ohne |
|
Einschränkungen weiterverwendet werden können. Ausgenommen hiervon sind Daten und |
|
Informationen, die dem Datenschutz unterliegen oder aus anderen Gründen nicht veröffentlicht werden |
|
dürfen (z. B. Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse, sicherheitsrelevante Daten).<br/> |
|
Unsere Angebote werden wir fortlaufend ausbauen und erweitern, sodass die Bürgerinnen und Bürger |
|
diese umfassend nutzen können und die politischen Teilhabemöglichkeiten weiter wachsen. |
|
Die Notwendigkeit für ein eigenes Transparenzgesetz sehen wir derzeit nicht. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party dielinke"> |
|
<strong>Die Linke:</strong> |
|
Ja. DIE LINKE tritt für eine größtmögliche Transparenz staatlichen Handelns ein. Das ist die beste |
|
Prävention gegen Korruption und Misswirtschaft. Das Recht auf Informationsfreiheit ist hierfür ein |
|
elementarer Bestandteil. Grundsätzlich sollte der Staat seine Daten und Informationen allen |
|
Bürgerinnen und Bürgern proaktiv im offenen Format und kostenfrei zur Verfügung stellen. |
|
Schließlich sind diese im Auftrag der Bevölkerung und mit den von ihr gezahlten Steuern erhoben |
|
und erstellt worden. Dies ist sowohl ein Gewinn für die demokratische Beteiligung und Kontrolle als |
|
auch für Innovation in Wirtschaft und Verwaltung. Deshalb wollen wir in Berlin ein |
|
Transparenzgesetz nach Hamburger Vorbild einführen. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party piraten"> |
|
<strong>Die Piraten:</strong> |
|
Die Piratenfraktion im Abgeordnetenhaus hat bereits 2012 einen Entwurf für ein |
|
Transparenzgesetzes für Berlin vorgelegt und strebt dieses weiterhin gezielt an. |
|
</p> |
|
|
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|
|
<p class="question"> |
|
<strong>2. </strong>Offene Daten der Verwaltung bergen ein enormes Potential für Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. |
|
Wie wollen Sie die Verwaltung verpflichten, |
|
ihre Datenschätze für die Öffentlichkeit zu öffnen? - <a href="https://okfn.de/">Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.</a> |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party cdu"> |
|
<strong>CDU:</strong> |
|
Informationen und die Möglichkeit, an diese Informationen möglichst einfach zu gelangen, sind eine |
|
Möglichkeit für die Bürgerinnen und Bürger, an den einzelnen politischen Prozessen oder dem |
|
politischen Prozess zu partizipieren. Wir wollen Zugang zu und die Nutzung von öffentlichen Daten |
|
(„Open Data“) ermöglichen. Wir sprechen uns daher für den konsequenten Ausbau der Open-Data- |
|
Initiative aus: Auf dem Portal daten.berlin.de sollen alle nicht sicherheitsrelevanten öffentlichen Daten |
|
wie etwa Geoinformationsdaten zur Verfügung gestellt werden. Hier haben wir mit dem Berliner E- |
|
Government-Gesetz bereits einen ersten Schritt in die richtige Richtung getan. Verwaltungsdaten sollen |
|
möglichst umfassend offen zur Verfügung gestellt werden, sofern keine rechtlichen oder andere Gründe |
|
explizit dagegen sprechen. Diese Daten sollen qualitativ hochwertig, aktuell und gut beschrieben sein |
|
und auch als Rohdaten zur Verfügung stehen. Offene Datenformate sollen dabei Vorrang haben. Dies |
|
ermöglicht eine innovative Nutzung der Daten. |
|
</p> |
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<p class="answer party dielinke"> |
|
<strong>Die Linke:</strong> |
|
Bisher fehlt für Open Data in Berlin eine nachhaltige und einheitliche Strategie. Die Veröffentlichung |
|
von Informationen muss nach Transparenzgesetz der Standard und keine Ausnahme sein. In den |
|
Verwaltungen muss durch einen Wandel in der Kultur ein Bewusstsein für die Bedeutung von |
|
offenen Daten und Informationen geschaffen werden. Es sollen zudem zuständige |
|
Ansprechpartner*innen und Qualitätsstandards in jeder einzelnen Behörde definiert werden. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party piraten"> |
|
<strong>Die Piraten:</strong> |
|
Die PIRATEN Berlin streben es an, dass das Handeln und Wirken der gewählten |
|
Volksvertreter_innen nachvollziehbarer wird.<br/> |
|
Das Informationsfreiheitsgesetz als Grundlage für Transparenz in Politik und Verwaltung ist ein |
|
erster Schritt, geht uns aber nicht weit genug. Wir wollen, dass alle nicht personenbezogenen Daten |
|
und Werke der Öffentlichkeit kostenfrei und unabhängig von einer Anfrage zur Verfügung gestellt |
|
werden. Es besteht keine Holschuld der Bürger_innen, sondern eine Bringschuld der Verwaltung. |
|
Wir sehen dies als Teil der Umsetzung des Informationsfreiheitsgesetzes hinsichtlich des zu |
|
gewährenden Rechts auf Akteneinsicht an.<br/> |
|
Wir werden ein Online-Portal ins Leben rufen, das Berliner Politik und Verwaltung auf allen |
|
Ebenen transparent werden lässt. Dies haben wir bereits mit der Einführung von BER-Watch |
|
beispielhaft umgesetzt. Jede Entscheidung ist in dem Bewusstsein zu treffen, dass diese später von |
|
allen nachvollzogen werden kann. Nur unter dieser Voraussetzung ist demokratische Kontrolle |
|
möglich. Politik ohne Gedächtnis ist eine Einladung zu Misswirtschaft und Korruption. |
|
Alle zukünftigen Ausschreibungen, Vertragsverhandlungen und Vertragsabschlüsse des Landes |
|
Berlin sind so transparent wie möglich zu gestalten. Jeder Schritt, der zu einer Entscheidung |
|
geführt hat, ist nachvollziehbar darzustellen. |
|
</p> |
|
|
|
|
|
<p id="wiki" class="question"> |
|
<strong>1. </strong>Welche Rechtfertigung kann es Ihrer Ansicht nach dafür geben, |
|
dass sich einzelne staatliche Museen bei Digitalisaten gemeinfreier Werke auf Lichtbildschutz berufen |
|
und damit – wie jüngst im Fall der Klage der Reiss-Engelhorn-Museen gegen die Wikimedia Foundation – die Betreiber |
|
von Freiwilligenprojekten wie der Wikipedia juristisch zur Löschung zwingen wollen? - <a href="https://www.wikimedia.de/wiki/Hauptseite">Wikimedia Deutschland e. V.</a> |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party diegrüne"> |
|
<strong>Bündnis 90/Die Grünen:</strong> |
|
Im von der Wikimedia genannten Fall geht es um eine Fotografie eines Gemäldes des Künstlers |
|
Cäsar Willich aus dem Jahr 1862, das Richard Wagner abbildet. Durch den Ablauf der Schutzfrist, die |
|
bei Gemälden 70 Jahre nach dem Tod des Malers beträgt, war das Werk gemeinfrei geworden, d. h., |
|
dass an ihm kein Urheberrechtsschutz mehr besteht. Das Reiss-Engelhorn-Museum, in welchem das |
|
Gemälde hängt, hat eine Fotografie des gemeinfreien Werks angefertigt und erlaubt die Nutzung der |
|
Fotografie gegen Zahlung eines Honorars im Wege einer Lizenzvereinbarung. Gleichzeitig verbietet |
|
das Museum seinen Besucher*innen die Anfertigungen von Fotografien innerhalb des Museums. Am |
|
Gemälde Interessierte haben somit keine Möglichkeit eigene Fotografien des gemeinfreien Werks |
|
herzustellen und sind darauf angewiesen für die Nutzung einer Fotografie des Werks eine |
|
Lizenzvereinbarung mit dem Museum zu vereinbaren und das entsprechende Honorar zu zahlen. Die |
|
Wikimedia verwendete das vom Museum angefertigte Foto gewerblich, ohne eine entsprechende |
|
Lizenzvereinbarung mit dem Museum getroffen zu haben. Hierin sah das Museum eine Verletzung |
|
seiner Lichtbildrechte und forderte von der Wikimedia die Zahlung von Schadensersatz. |
|
5Das Amtsgericht Nürnberg wies die Klage als unbegründet ab. Nach Ansicht des Gerichts liege im |
|
Verhalten des Museums der Versuch, die gesetzlichen Wertungen des Schutzfristablaufs zu |
|
unterlaufen. Das von der Wikimedia genutzte Foto stelle zwar grundsätzlich ein Lichtbild i.S.d. § 72 |
|
Abs. 1 UrhG dar, im Ergebnis aber müsse der Lichtbildschutz aus § 72 UrhG im vorliegenden Fall |
|
teleologisch reduziert werden. Das Museum befinde sich im Besitz des Werks und dieses habe das |
|
alleinige Entscheidungsrecht darüber, wer das Gemälde ablichtet bzw. fotografiert. Es ist dem |
|
betrachtenden Publikum, trotz der Gemeinfreiheit des Werks, nicht möglich, das Gemälde im Wege |
|
von Fotografien zu nutzen bzw. zu eigenen Zwecken unentgeltlich wiederzugeben. <strong>Hierdurch |
|
werden die gesetzgeberischen Wertungen der Gemeinfreiheit umgangen.</strong> Der Gesetzgeber habe sich |
|
ganz gezielt dazu entschlossen, jedweden Urheberrechtsschutz an Gemälden 70 Jahre nach dem Tod |
|
des Malers enden zu lassen. <strong>Durch die Anfertigung eigener Lichtbilder lasse sich kein neues |
|
Schutzrecht mit einer weiteren Schutzdauer begründen.</strong> Andernfalls sei eine endlose Umgehung der |
|
gesetzgeberischen Vorgaben zur Gemeinfreiheit zu befürchten. Infolgedessen sei eine teleologische |
|
Reduktion des in § 72 UrhG vorgesehenen Lichtbildschutzes notwendig. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN |
|
teilen die Auffassung des Gerichts, dass es keine Rechtfertigung dafür gibt, dass sich einzelne |
|
staatliche Museen bei Digitalisaten gemeinfreier Werke auf den Lichtbildschutz berufen. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party cdu"> |
|
<strong>CDU:</strong> |
|
Auch im digitalen Zeitalter gilt der Anspruch des Urhebers auf Schutz seines geistigen Eigentums und |
|
das Recht auf eine angemessene Vergütung seiner Leistung. Es sichert nicht nur das Einkommen der |
|
Urheber, es ermöglicht auch künstlerische Vielfalt.<br/> |
|
Wir wollen das Urheberrecht auf Bundesebene weiterentwickeln. Dabei gilt es darauf zu achten, dass bei |
|
der notwendigen Fortentwicklung des Urheberrechts der Kernzweck dieses Rechts (Urheber sollen für |
|
ihre geistige Arbeit entlohnt werden) erhalten bleibt, ohne durch das Recht technische Innovationen und |
|
etwaige Rechte der Allgemeinheit zu verhindern. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party dielinke"> |
|
<strong>Die Linke:</strong> |
|
Zunächst können wir nachvollziehen, dass chronisch kaputt gesparte Museen um jede |
|
Einnahmequelle streiten. Dazu gehört auch der Verkauf von Reproduktionen. DIE LINKE setzt sich |
|
daher vor allem für eine Ausfinanzierung öffentlicher Museen ein. Wir wollen zudem einen |
|
kostenfreien Eintritt in die Museen des Landes Berlin. In diesem Sinne der Demokratisierung von |
|
Kunst und Kultur streben wir daher an, dass bloße Reproduktionen gemeinfreier Werke, die |
|
steuerfinanziert erstellt wurden, nicht neuen Nutzungsrestriktionen unterworfen werden. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party piraten"> |
|
<strong>Die Piraten:</strong> |
|
Es kann keinerlei Rechtfertigungen für eine solche Erzwingung von Löschung von Digitalisaten |
|
gemeinfreier Werke geben. Offene Lizenzen sollen auch frei zugänglich sein, vorallem wenn |
|
öffentliche Mittel verwendet werden. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party spd"> |
|
<strong>SPD:</strong> |
|
Unabhängig von dem geschilderten Sachverhalt, der nicht politisch, sondern juristisch zu |
|
bewerten ist, wollen wir die kulturelle Teilhabe verbessern und überall dort – wo es rechtlich |
|
möglich – die Veröffentlichung elektronischer Versionen von Druckwerken aus dem |
|
Bibliotheksbesitz, sogenannter Digitalisate, unter offenen Lizenzen fördern. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="question"> |
|
<strong>2. </strong>Sollte es Ihrer Ansicht nach eine Fördervorgabe für alle öffentlich geförderten Forschungsvorhaben geben, |
|
derzufolge die Forschungsergebnisse zugänglich gemacht und frei lizenziert sein müssen? - <a href="https://www.wikimedia.de/wiki/Hauptseite">Wikimedia Deutschland e. V.</a> |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party diegrüne"> |
|
<strong>Bündnis 90/Die Grünen:</strong> |
|
Ja. Wir Grünen setzen uns seit Jahren für die Umstellung auf Open Access (OA) ein, insbesondere in |
|
Forschung und Wissenschaft (inklusive der Bibliotheken). Unser klarer Anspruch ist: Wenn Forschung |
|
aus öffentlichen Geldern finanziert wird, müssen die Ergebnisse auch frei zugänglich sein. Open |
|
Access ist in unseren Augen der Richtige Weg dorthin. Das braucht vor allem eine Umstellung der |
|
Wissenschaftsfinanzierung, die leider erst in Teilen stattfindet. Nicht nur die staatlichen, sondern |
|
auch die anderen, großen Förderinstitutionen und Drittmittelgeber in der Wissenschaft müssen in |
|
unseren Augen daher mindestens die Zweitverwertung über Open Access, den sogenannten "Grünen |
|
Weg", als Voraussetzung für die Förderbewilligung aufnehmen. Für noch besser halten wir den |
|
"Goldenen Weg", der die primäre Veröffentlichung über OA-Medien vorsieht.<br/> |
|
Das Land Berlin muss daher in unseren Augen nicht nur selber über Hochschulverträge, |
|
Zielvereinbarungen, Fördertöpfe und ähnliches diesen Weg weiter beschreiten, sondern auch alle |
|
politischen Mittel ergreifen, um die Umstellung bundesweit voranzutreiben. Das umfasst übrigens |
|
auch eine sinnvolle Anpassung des Urheberrechtes, besonders in Bezug auf Wissenschaft, Forschung |
|
und Lehre. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party cdu"> |
|
<strong>CDU:</strong> |
|
Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst und Kultur brauchen den Schutz geistigen Eigentums. Gleichzeitig |
|
wollen wir mit einem verlässlichen, modernen Urheberrecht den Einsatz digitaler Studienmaterialien an |
|
den Hochschulen vereinfachen. Wissenschaftliche Erkenntnisse, die mit staatlicher Förderung entstehen, |
|
sollen nach einer angemessenen Zeit für alle Bürger frei zugänglich werden. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party dielinke"> |
|
<strong>Die Linke:</strong> |
|
Ja, das hat DIE LINKE bereits mehrfach auf Landes- wie Bundesebene beantragt. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party piraten"> |
|
<strong>Die Piraten:</strong> |
|
Wir erwarten die Umsetzung von Wissensfreiheit durch die Veröffentlichung von Archiven sowie |
|
der Ergebnisse staatlich oder kommunal geförderter Forschung und Entwicklung, Dies muss frei |
|
lizenziert geschehen. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party spd"> |
|
<strong>SPD:</strong> |
|
Ja. |
|
</p> |
|
|
|
|
|
<h3 id="general">Generelle Antworten</h3> |
|
<p>Auf die Fragen vom Bündnis Freie Bildung hat die CDU wie folgt geantwortet:</p> |
|
<p class="answer party cdu"> |
|
<strong>CDU:</strong> |
|
Wir wollen dafür sorgen, dass unsere Schulen auf der Höhe der Zeit ausgestattet sind. Dazu gehören zum |
|
Beispiel eine moderne Ausstattung mit Computertechnik, digitale Lernangebote und eine bessere |
|
Vernetzung der Schulen. Inwiefern hier Open Educational Resources (OER) eine Rolle spielen können, ist |
|
grundsätzlich zu prüfen. Wir möchten zusammen mit Schulbuchverlagen sinnvolle und praktikable |
|
Lösungen diskutieren und damit alle Interessensvertreter an der Weiterentwicklung unserer Schulen |
|
teilhaben lassen.<br/> |
|
Wir begrüßen das Projekt „Open Educational Resources“. Dadurch können Schüler in Berlin mittels frei |
|
zugänglicher Unterrichtsmaterialien im Internet ganz anders lernen. Sie arbeiten aktiver und |
|
selbstständiger, Lehrer unterrichten eher „am Puls der Zeit“. Auch Inhalte wandeln sich heute immer |
|
schneller. Durch OER können sich Lernmaterialien dem anpassen. Derzeit gibt es an Schulen noch zu viel |
|
verstecktes Wissen. Wenn beispielsweise Lehrer für Schüler mit besonderen Anforderungen oder |
|
speziellem Förderungsbedarf Unterrichtsmaterialien anfertigen, könnten Lehrer und Schüler in einem |
|
ganz anderen Teil der Stadt davon profitieren. Gerade bei sehr spezifischen Themen und Projektideen |
|
können Schulen voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen. Bei alldem muss sichergestellt |
|
sein, dass die OER-Materialien den Rahmenlehrplänen entsprechen. Berlin sollte hier langfristig auf die |
|
Etablierung einer gemeinsamen, länderübergreifenden Standardinfrastruktur hinwirken. |
|
</p> |
|
|
|
<p>Auf die Fragen der Free Software Foundation Europe wurde wie folgt geantwortet:</p> |
|
|
|
<p class="answer party cdu"> |
|
<strong>CDU:</strong> |
|
Wir haben die Funktionsfähigkeit der Berliner Verwaltung im Auge und bevorzugen den |
|
gleichberechtigen Einsatz der unterschiedlichen Softwarearten. Für uns spricht nichts gegen den Einsatz |
|
von Open-Source-Software, wenn sie die bessere, effizientere oder auch kostengünstigere IT-Alternative |
|
darstellt. <br/> |
|
Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass wenn eine Software mit naheliegenden Veränderungen so |
|
abgewandelt werden kann, dass sie zu gesetzlich verbotenen Zwecken eingesetzt werden kann, dies derBereitstellung als freier Software entgegenstehen kann. Es ist daher in jedem Einzelfall zu prüfen, ob die |
|
durch die öffentliche Verwaltung angeschaffte Software der Allgemeinheit vollumfänglich zur Verfügung |
|
gestellt werden kann. |
|
</p> |
|
|
|
<p class="answer party spd"> |
|
<strong>SPD:</strong> |
|
Die Schule der Zukunft ist auch eine digitale Schule: Wir werden die Kompetenzen im Bereich |
|
der digitalen Medien der Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer |
|
gleichermaßen fördern. Unser Ziel ist es, alle Berliner Schulen mit interaktiven Whiteboards |
|
auszustatten und an ein kostenfreies WLAN-Netz anzuschließen. Die Zahl der so genannten |
|
Laptop-Klassen soll an interessierten Schulen deutlich erhöht werden.<br/> |
|
<br/> |
|
Wir begrüßen eine Umstellung auf Open-Source-Software mit offenen Quellcodes an Stellen, |
|
wo dies möglich ist. Im Bildungsbereich setzten wir uns für freie Lehrmittel ein, die durch |
|
Lehrende und Lernende kostenfrei genutzt und verbreitet werden können. Im |
|
Wissenschaftsbereich fördern wir im Sinne des freien Wissensaustauschs Open-Access- |
|
Publikationen. |
|
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<p>Auf die Fragen der Open Knowledge Foundation Deutschland e.V. hat die SPD wie folgt geantwortet:</p> |
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<p class="answer party spd"> |
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<strong>SPD:</strong> |
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Die Berliner SPD steht für eine offene Gesellschaft sowie eine transparente Regierung und |
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Verwaltung. Wir streiten aktiv für eine transparente Verwaltung und setzen uns dafür insbesondere |
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für einen Mentalitätswandel auf allen Ebenen der Verwaltung ein.<br/> |
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Die Open-Data-Strategie der auslaufenden Legislaturperiode muss fortgeführt und die |
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erfolgreiche Arbeit des Senats unterstützt und weiter vertieft werden. Darum muss |
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insbesondere das Berliner Informationsfreiheitsgesetz zum Transparenzgesetz |
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weiterentwickelt, um proaktive Elemente erweitert werden. |
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<p>Wir haben einige der zur Wahl stehenden Parteien ausgewählt und diese zu |
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Freier Software befragt. </p> |
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Local Variables: *** |
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