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<title>Italien: Oberster Gerichtshof beseitigt Windows-Gebühr</title>
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<h1>Italien: Oberster Gerichtshof beseitigt Windows-Gebühr</h1>
<p>
Italiens Oberster Gerichtshof hat der gängigen Praxis, Käufern von PCs und
Laptops unfreie Software aufzuzwingen, einen Schlag verpasst. <a
href="http://www.repubblica.it/tecnologia/2014/09/11/news/hp_perde_causa_il_software_preinstallato_indesiderato_rimborsabile-95533181/">Laut
La Repubblica</a> hat das Gericht am Donnerstag beschlossen, dass ein
Laptop-Käufer dazu berechtigt ist, eine Rückerstattung über den Preis einer
Windows-Lizenz auf seinem Computer zu erhalten.
</p>
<p>
Die Richter haben scharfe Kritik an der Praxis geübt, PCs nur zusammen mit
einem unfreien Betriebssystem zu verkaufen, und bezeichnen sie als eine
"kommerzielle Politik der erzwungenen Verbreitung". Das Gericht strafte
dieses Verhalten als "tendenziell monopolistisch" ab. Es hat des Weiteren
hervorgehoben, dass die Praxis der Produktbündelung bedeutet, dass
Endnutzer dazu gezwungen werden, zusätzliche unfreie Software zu verwenden,
um Kompatibilität und Interoperabilität herzustellen, egal ob sie diese
Programme in erster Linie wünschen oder nicht.
</p>
<blockquote><p>
"Diese Entscheidung ist sehr willkommen und zugleich lange überfällig",
so Karsten Gerloff, Präsident der Free Software Foundation Europe. "Keinem
Verkäufer sollte es gestattet sein, unfreie Software in die Rachen der
Benutzer zu stopfen."
</p></blockquote>
<p>
Die Free Software Foundation Europe hat lange gegen die "Windows-Gebühr"
angekämpft, wie die unfreiwillige Zahlung an Microsoft häufig genannt wird.
Die Organisation <a href="https://wiki.fsfe.org/WindowsTaxRefund">betreut
eine Wiki-Seite</a> mit Hilfestellungen für Verbraucher, welche vermeiden
wollen, indirekt die Weiterentwicklung unfreier Software zu unterstützen.
Dort werden auch Berichte von Leuten gesammelt, die erfolgreich die
Lizenzen rückerstattet bekommen haben, die sie zwangsweise kaufen mussten.
</p>
<p>
Als Antwort auf dieses Urteil sollten die italienischen Behörden die
Bündelung von Software und Hardware versuchen zu verhindern und praktische
Schritte vornehmen, um die freie Wahl der Verbraucher zu garantieren.
Europäische Regierungen sollten dieselben Schritte unternehmen und
2020-07-27 12:09:32 +00:00
Verbraucher dazu ermutigen, <a href="/freesoftware/freesoftware.html">Freie
Software</a> zu installieren und zu nutzen.
</p>
<blockquote><p>
"Diese Praxis der erzwungenen Verbreitung muss aufhören," sagt Gerloff.
"Wir hoffen, dass die italienischen Behörden dieses Urteil zu einem
wirklichen Gewinn für Verbraucher machen und sicherstellen, dass Käufer von
Computern ihre Geräte mit jedem Betriebssystem ihrer Wahl auswählen können,
oder auch ohne vorinstallierte Software."
</p></blockquote>
<p>
Die Urteilsnummer lautet 19161 / 2014.
</p>
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